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A R C H Ä O L O G I E · G E S C H I C H T E · K U LT U R
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SPE Z I A L
Worauf uns die Evolution
nicht vorbereitet hat
Ahnenkult in den Groß-
dörfern der Steinzeit
Angkor Wat und die Haupt-
stadt des Khmer-Reichs
SPEZIAL ARCHÄOLOGIE · GESCHICHTE · KULTUR 1/16
Die Erfindung
der Stadt
Von Uruk bis Schanghai
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EDITORIAL
Klaus-DieterLinsmeier
RedakteurdieserAusgabe
Städte – sie fördern uns, sie fordern uns
A
rchitektur und Schrift, Kunst und Ver­
waltung – die meisten Errungenschaf­
ten der Menschheit sind Stadtkinder. Das
Miteinander vieler fördert seit seinen An­
fängen im Zweistromland die Kreativität
Einzelner. Dabei ist uns das Leben in engster
Nachbarschaft keineswegs in die Gene ge­
legt: Nach Ansicht des Anthropologen Robin
Dunbar (siehe Interview S. 82) sind wir ei­
gentlich Dorfbewohner. Ob sich ein paar tau­
send Menschen der Steinzeit ein Großdorf
wie Çatal Hüyük teilen oder viele Millionen
eine Megacity wie Peking – es bedeutet enor­
men Stress (siehe Beiträge S. 80 und 86). Um
diesen zu beherrschen, haben wir Regeln
entwickelt, versammeln uns in identitätsstif­
tenden Kulten.
Auf mehr als 30 Millionen Einwohner
bringt es Chongqing in der Volksrepublik
China – und besteht doch überwiegend aus
ländlichen Gebieten. Legt man nicht die Zu­
ständigkeitsgrenzen seiner Verwaltung zu
Grunde, sondern den Kernbereich dichter
Bebauung, schrumpft die größte Megacity
der Welt auf 4,3 Millionen Einwohner. Doch
welche Zählung ist die richtige? Auch die
oströmische Kapitale Konstantinopel besaß
einst offene, landwirtschaftlich genutzte Flä­
chen innerhalb der Stadtmauern.
Was macht eine Siedlung überhaupt zur
Stadt, warum sprechen Forscher mitunter
vorsichtig vom protourbanen Zentrum? Die
meisten verlangen Größe und Planmäßig­
keit, unterscheidbare öffentliche und private
Funktionszonen wie Tempel und Wohnbe­
reiche, gern eine Befestigung oder ein Schrift­
archiv der jeweiligen Verwaltung. Doch diese
Merkmale sind keineswegs eindeutig. Denn
laut dem Heidelberger Prähistoriker Joseph
Maran hatte jede Gesellschaft ihre eigenen
politischen, sozialen und kulturellen Regeln
und brachte dementsprechend andere Sied­
lungsformen hervor.
Unserem Autor Moritz Kinzel nach gilt
das heutzutage wieder (siehe Beitrag S. 6):
Jede Stadt entwickelt ein ganz eigenes Ge­
sicht und entzieht sich so dem Versuch einer
alle Aspekte von Urbanität erfassenden De­
finition. So gibt uns ein scheinbar wohl ver­
trautes Phänomen immer noch Rätsel auf.
Faszination und Vergnügen
bei der Lektüre wünscht
30 oder
4,3 Millionen –
wie viele
Einwohner
hat Chongqing?
WWW.SPEK TRUM .DE
3
I N HA LT
6
Zwischen perfekter Planung und Anarchie
Moritz Kinzel
GESC H IC HTE DER STADT
18
Uruk
WasmachteigentlicheineStadtaus?DieseFragezu
beantworten,fälltHistorikernoftleichteralsStadtplanern.
12
STEI NZEITLIC H E MEGASITES
Frieden stiftende Ahnen
Marion Benz
Schonvor9500JahrenentstandenimNahenOstendie
erstenGroßsiedlungenderGeschichte–fürihreEinwoh­
nereineenormeHeraus orderung.
f
18
MESOPOTAMI EN
Die ersten Metropolen
ARTEFACTS-BERLIN.DE; MATERIAL: DEUTSCHES ARCHÄOLOGISCHES INSTITUT
Simon M. Halama
Nirgendwoentwickeltensichsofrühsovieleurbane
ZentrenwiezwischenEuphratundTigris,nirgends
erreichtenVerwaltung,PolitikundKultursolcheBlüte.
26
PERU
Am Anfang war der Tempel
Peter R. Fuchs und Renate Patzschke
VondenMochebiszudenInkagalt:ImaltenSüdame­
rikadientenStädteinersterLiniealsZentrenfürKult
undReligion.DieUrsprüngedieserTraditionkönnen
Archäologennunindas4.Jahrtausendv.Chr.zurückver­
folgen.
KELTEN
32
Produktionsort mit Geschichte
Sandra L. Pichler
KaumeinekeltischeSiedlungistsogutuntersuchtwie
»Basel­Gasfabrik«,einflorierenderProduktionsstandort
mitfastschonurbanemCharakter.
26
Machu Picchu
38
I N FRASTRU KTU R
Unterwegs im antiken Rom
Annette Haug
BiszueinerMillionMenschenlebtenimRomderKaiser­
zeit.SiebenötigtenNahrung,produziertenMüll.
BereitsdenVerkehrzuorganisierenwareineHerkules­
aufgabe.
44
ARAB I EN
»Und sie hauten aus den Bergen
Häuser heraus«
Laila Nehmé und Michel Mouton mit Ergänzungen von Luise Loges
IndennabatäischenFelsenstädtenPetraundHegra
untersuchenArchäologen,wieausNomaden
dieBaumeis erlegendärerMonumentewurden.
t
itelmotiv: Artefacts-Berlin.de; Material: DAI
T
ekonstruktion des Stadtzentrums von Uruk
R
4
ISTOCK / DANI3315
SPEZIALARCHÄOLOGIE·GESCHICHTE·KULTUR1/2016
50
AFR I KA
Ruinen als Politikum
Kunigunde Böhmer-Bauer
DiePhönizierunddieKöniginvonSabagaltenbritischen
KolonialistenalsErbauerderältestenStadtimsüdlichen
Afrika–ausideologischenGründen.Auchimunabhän­
gigenSimbabweentzündetsichimmerwiederStreitum
dieRuinen.
56
MITTELALTER
Im Schutz der Stadtmauern
Barbara Scholkmann
BürgerlicheFreiheitensindkeineErfindungunsererZeit,
sondernwurdeninAnsätzenschonimMittelalter
erkämpft.AllerdingsgaltendieseErrungenschaftennur
fürwenigeWohlhabende.
SCALA FLORENZ
62
ANGKOR
Wiederentdeckung einer antiken Großstadt
Christophe Pottier, Pierre Bâty, Jean-Baptiste Chevance
und Julia Estève
38
Rom
DasberühmteAngkorWatwareinstTeilderriesigen
HauptstadtdesKhmer­Reichs,einesKomplexesaus
Palästen,Tempeln,Wohnvierteln,KanälenundTeichen.
70
DAS FLOR ENZ DER MEDIC I
Kunst als Mittel zur Macht
Volker Reinhardt
PestundKriegenzumTrotzverwandeltendieMedici
FlorenzineineHochburgderRenaissance–ausEigen­
nutz.
76
I N DUSTR IALISI ERU NG
Moloch Stadt
Andreas Weigl
WährendmaschinelleProduktionsprozessedenWegin
dieModerneebneten,entstandendasProletariat
unddasKleinbürgertum:dieVerliererundGewinnerder
Indus rialisierung.
t
80
PSYC HOLO GI E
Strand statt Stress
Judith Rauch
JegrößereineStadt,destohöheristdortdas
Risiko,psychischzuerkranken.Esstecktunsinden
Genen:150FreundesinddasMaximum.
86
U R BAN ISTI K
Die Stadt von morgen
Oliver Frey
SHUTTERSTOCK / BULE SKY STUDIO
MehrBürgerbeteiligung,einzunehmenddörflicher
CharakterundwenigerAusrichtungaufdenAuto­
verkehr.KünftigeMetropolenwerdensichvonheutigen
deutlichunterscheiden.
3
Editorial
62
Angkor
WWW.SPEK TRUM .DE
69
Impressum
90
Vorschau
5
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