Militär & Geschichte 090 2017 01.pdf

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Dezember/
Januar 2017
Nr. 1/2017
4,20
Österreich
4,90 . Schweiz sFr 8,40 . Italien
5,80 . BeNeLux
4,90
Der Skandal um den
Spion im k.u.k. Militär
Kampf um den Nahen
Osten im Ersten Weltkrieg
Oberst Alfred Redl
Palästinafront
Das Rückgrat des Heeres
Panzer IV
Italien 1943-45
SPEZIAL
Der zähe Abwehrkampf der Wehrmacht gegen die Alliierten
VERBÄNDE & EINHEITEN
Spektakuläre Fotos
Farbdias vom
Zweiten Weltkrieg
Die härtesten Soldaten der NVA
Luftsturm Regiment
Männer, die Geschichte schrieben
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Alles über
Hindenburgs Karriere
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Abb.: BArch Bild 101I-567-1515-30, picture-alliance/ZB (2),
Fraser Gray, PIXPAST.com
TITEL
INHALT
8
Auf Sizilien
stellte sich die Wehrmacht im Sommer 1943 den
anglo-amerikanischen Invasionstruppen entgegen
54
Im Luftsturm-Regiment 40
dienten die kampfstärksten
Soldaten der Nationalen Volksarmee
4
6
8
28
Im Armeemuseum
von Brüssel kann man
sich einen originalen Panzer IV ansehen
KOLUMNE
Sonderweg? Ja, natürlich!
Wussten Sie, dass ..., Die historische Zahl, Zitate
Wie das heimische Militär den Werdegang Deutschlands beeinflusste
PANORAMA
TITEL
Kampf auf dem Stiefel
1943 eröffneten die Alliierten in Italien eine neue Front. Nach kurzer Schock-
starre hatte sich die Wehrmacht gesammelt – und leistete erbitterte Gegenwehr
MENSCHEN & SCHICKSALE
22
28
36
38
46
52
54
62
64
Offizier und Verräter
Warum der k. u. k. Offizier Alfred Redl vor dem Ersten Weltkrieg zum Spion wurde
WAFFEN & TECHNIK
38
Der Nahe Osten
wurde ab 1914 zum heiß
umkämpften Nebenkriegsschauplatz
Rückgrat der Panzerwaffe
Wie der Panzer IV in seine Rolle als unverzichtbarer Kampfwagen hineinwuchs
DOKUMENT
Ein Weltmeer für alle
Krieg in der Levante
1609 erschien eine Streitschrift, die den Handelskrieg zur See anprangerte
KRIEGE & SCHLACHTEN
So kämpften Briten, Osmanen und Deutsche bis 1918 an der Palästinafront
SPEZIAL
Jäger der verlorenen Schätze
Magazine, die Sie kennen sollten ...
Die Elite der NVA
Einblicke in die weltgrößte Sammlung von Farbfotos aus dem Zweiten Weltkrieg
NEU AM KIOSK
Kurz vorgestellt:
Militär & Geschichte Extra „Hindenburg“
und
Clausewitz
6/2016
VERBÄNDE & EINHEITEN
Luftsturm-Regiment 40: Ausbildung und Auftrag der NVA-Fallschirmjäger
SERVICE
Bücher, Ausstellungen, Militärhistorisches Stichwort
Ungetüm in historischer Kulisse
Von den Füsilieren bis zur gesamtdeutschen „Armee der Einheit“
EINST & JETZT
Warum 1916 und 2016 ein Mark-Panzer in London aufkreuzte
Rubriken:
Vorschau, Impressum Seite 66
Titelthema
46
Im Zweiten Weltkrieg
sind mehr Farbfotos
entstanden, als man glauben möchte
Zum Titelbild:
Deutsche Fallschirmjäger feuern im April 1944 an der italienischen
Südfront einen Granatwerfer ab. Bildquellen: picture-alliance/ZB, Fraser Gray,
PIXPAST.com, ullstein bild–ADN-Bildarchiv
Militär & Geschichte
3
KOLUMNE
Herausgeber Dr. Guntram Schulze-Wegener
über die problematische Sonderstellung
des deutschen Militärs in Staat und Gesellschaft
Sonderweg? Ja, natürlich!
W
er den „deutschen Sonder-
weg“ als Erklärungsmuster
für die Katastrophe des
Zweiten Weltkriegs anführt, sieht
sich umgehend heftiger Kritik ausge-
setzt: Nestbeschmutzerei, einseitiges
Schuldzuweisen, sogar von unter-
schwelligem Deutschenhass ist die
Rede. Dabei offenbart ein Blick in das
19. Jahrhundert, dass der Faktenlage
nach dem Argument des „Sonder-
weges“ keine Gewalt angetan wird.
Denn was waren das 19. und begin-
nende 20. Jahrhundert in Deutsch-
land eigentlich anderes als ein einzi-
ges langes Ringen um einen vernünf-
tigen konstitutionellen Überbau, an
dessen Ende, 1933, mit dem Beginn
einer zerstörerischen Diktatur das
grandiose Scheitern stand?
Den Schnittstellen von 1819, 1848,
1866 und 1918 folgten Phasen, in de-
nen die Widersacher von Verfassungs-
reform, Liberalismus und Demokratie
neue Kräfte sammelten und sich als
die härteren, aktiveren und ausdau-
ernden Kämpfer erwiesen. Sie ver-
mochten zwar das konstitutionelle
Preußen von 1848 nicht zu verhin-
dern und 1871 mussten sie der Eini-
gung Deutschlands unter einer Ver-
fassung zähneknirschend zustim-
men. Doch sie blockierten bis 1918
erfolgreich, was in anderen west-
lichen Ländern als Mindestanforde-
rung an eine repräsentative Regie-
rungsform längst etabliert war: eine
wirksame parlamentarisch-ministe-
rielle Kontrolle von Staatsverwaltung,
Militär und Politik.
Die Liberalen wussten genau, wes-
halb sie nach 1848 und während
des Heeres- und Verfassungskonflikts
1862 bis 1866 ihren Einfluss in der
Armee geltend machen wollten: Wer
den Staat beherrschen wollte, der
musste zunächst die Armee beherr-
schen. Ihre Führer begegneten dieser
existenziellen Herausforderung mit
Entschlossenheit und politischer Fi-
nesse. 1848 widersetzten sie sich be-
kanntlich dem Begehren von Libera-
len und Demokraten, die Armee auf
die Verfassung zu vereidigen – und
chen Fragen der Innen- und Außenpo-
litik und eine allgemeine Machtfülle
verliehen, die bis zur Mitte des 19.
Jahrhunderts noch undenkbar gewe-
sen wäre und die sich durch alle ge-
sellschaftlichen Schichten fraß: Was
war schon ein lausiger Zivilist gegen
einen Uniformträger? Der Haupt-
mann von Köpenick lässt grüßen.
Die Folgen dieser Entwicklung soll-
ten sich im Krieg 1914 bis 1918 zeigen,
als auch die letzten Spuren ziviler Au-
torität im Pulverdampf verschwan-
den. Den Berufsdiplomaten blieb nur
Primat des Militärs: Was war schon ein
lausiger Zivilist gegen einen Uniformträger?
dabei blieb es bis 1919! Selbstver-
ständlich musste nach 1871 der
Kriegsminister dem Reichstag Rede
und Antwort stehen, aber dessen Ein-
fluss auf das militärische Ressort
blieb dennoch denkbar gering, weil
die Feldmarschälle durch geschicktes
Manövrieren die eigentlichen Zu-
ständigkeiten in Kommando-, Perso-
nal- und Organisationsfragen auf
Ebenen übertrugen, die dem Reichs-
tag gegenüber nicht verpflichtet wa-
ren. Kurz: Die Armee im geeinten
Deutschen Reich führte ihr eigenes,
nur der Krone unterstelltes Leben.
Hinzu kam der rasante technische
Fortschritt mit Errungenschaften (Te-
legrafie, Eisenbahn, effizientere Artil-
lerie und Handfeuerwaffen, Schiffe
mit Dampfantrieb), die den Militärs
ein ungeheures Gewicht in wesentli-
zu nicken oder zurückzutreten und
den Generalen das Feld zu überlassen.
Und waren die Regierungen der Wei-
marer Republik nicht von der Armee
abhängig, die sie zum Schutz gegen
revolutionäre Auswüchse benötig-
ten? Wie im Kaiserreich, wussten sich
die Militärs auch in den 1920er-Jahren
jeglicher parlamentarischen Kontrol-
le zu entziehen. Die geheimen Rüs-
tungen sprachen für sich.
Adolf Hitler, der die Herzen der
älteren Offiziere mit seinen Tiraden
gegen das vermeintliche republikani-
sche Chaos gewann und die jüngeren
mit Phrasen über ihre blühende Zu-
kunft einfing, brauchte nur noch zu-
zugreifen. Eben weil diese Entwick-
lung historisch einzigartig war, ist es
legitim und richtig, von einem „deut-
schen Sonderweg“ zu sprechen.
4
Abb.: picture-alliance (p-a)/akg-images (2)
Preußische Garde-
Infanterie
beim
Fahneneid auf Kaiser
Friedrich III. (10. März
1888). Dass die Loyalität
deutscher Soldaten dem
Landesherrn und nicht
einer Verfassung galt
(unten: Paulskirchenpar-
lament 1848), erwies
sich für Deutschlands
Weg als schwere Bürde
Militär & Geschichte
5
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