Spektrum - Gehirn&Geist Dossier 2017 Nr 1.pdf

(13947 KB) Pobierz
Psychologie. Hirnforschung. Medizin.
Gehirn&Geist
DOSSIER
Hirnstimulation
Ernährung
Genial oder gefährlich?
Besser denken dank Fasten
Dossier 1 / 2017
8,90 (D) ·
9,70 (A) ·
10,– (L) · 17 sFr. · www.gehirn-und-geist.de
,40
Klarträumen
Meditieren
Trainieren im Schlaf
So verändert es das Gehirn
Hirn in
Hochform
Konzentriert, kreativ, gelassen:
Was den Geist wirklich stärkt
DIE WOCHE
der Wissenschaft
DAS WÖCHENTLICHE WISSENSCHAFTSMAGAZIN
Das Kombipaket im
Abo:
App und PDF
Jeden Donnerstag neu! Mit News, Hinter-
gründen, Kommentaren und Bildern aus
der Forschung sowie exklusiven Artikeln
aus »nature« in deutscher Übersetzung.
Im Abonnement nur € 0,92 pro Ausgabe
(monatlich kündbar), für Schüler, Studen-
ten und Abonnenten unserer Magazine
sogar nur € 0,69.
www.spektrum.de/abonnieren
ISTOCK / EGAL
E DI TOR IAL
Zen und das Gehirn
EXPERTINNEN UND EXPERTEN
I N D I E S E R AU S G A B E
C
hade-Meng Tan (Meng genannt) hat ein bescheidenes Ziel: die
Welt retten. Das sei harte Arbeit, erklärt der 46-Jährige, aber zu
schaffen. Meng gilt zwar als witziger Typ, ist jedoch kein Spinner.
Der Computerwissenschaftler mit einem IQ von 157 half bei Google
mit, die erste Suchmaschine zu entwickeln. Jahre später wechselte er
dort in die Personalentwicklung. Seine überaus coole Stellenbeschrei-
bung: »Bewusstsein erleuchten, Herzen öffnen, Weltfrieden schaffen.«
Es geht Meng darum, die Menschen »emo-
tional intelligenter« zu machen. Rund 20 000
Mitarbeiter von Google und anderen Soft-
warefirmen sollen seine siebenwöchige
Schulung »Search inside yourself« inzwischen
durchlaufen haben. Letztlich beruht sie auf
der Achtsamkeitsmeditation – Übungen, die
das Gehirn zur Hochform auflaufen lassen
und es sogar strukturell verändern, wie
Neurowissenschaftler bewiesen (S. 22). Medi-
tation macht produktiver, sie verbessert
Katja Gaschler
Konzentration und Kreativität. Und obwohl
Redakteurin
gaschler@spektrum.de
eigentlich zur karriereförderlichen Selbstopti-
mierung eingesetzt, entwickeln die Teilneh-
mer Freude und mehr Mitgefühl: »Das sind
Bedingungen für den Weltfrieden!«
Die Neurologin
Agnes Flöel
von der
Berliner Universitätsklinik Charité unter-
sucht, welche Nahrungsergänzungsmittel
dem Gehirn wirklich guttun (ab S. 56).
N
un ist es nicht jedermanns Sache, sich mit schmerzenden Knien
auf seinen rasselnden Atem zu konzentrieren. Aber es gibt ja
noch andere wirksame Methoden, seine grauen Zellen auf Trab
zu bringen. Sport etwa soll der altersbedingten Schrumpfung des
Gehirns vorbeugen (S. 66). Auch die richtigen Superfoods lassen neue
Nervenzellen sprießen und verbessern das Gedächtnis (S. 58). Wem der
wöchentliche Lachs zu teuer ist, der probiere es mit Fasten! Die akute
Kalorienrestriktion schützt das Gehirn, fand Agnes Flöel von der
Berliner Universitätsklinik Charité heraus (S. 56).
Klingt Ihnen alles zu anstrengend? Dann bestellen Sie sich im Inter-
net ein Neurofeedback-Headset, wie es unser Autor Christian Wolf
getan hat. Einfach aufsetzen und zack: schlau. Na ja, nicht ganz. Viel-
leicht lesen Sie zuerst seinen Artikel ab S. 12, dann können Sie sich
womöglich den Gang zum Rechner sparen. Also, wenn Sie nichts tun
wollen, um Ihr Gehirn zu verbessern, und am liebsten
nichts
denken
und das auch noch schaffen … dann sind Sie vermutlich Zen-Meister
und müssen dieses Heft selbstverständlich nicht lesen!
Falls Sie aber wie ich zu den bedauernswerten Kreaturen gehören,
die einen gewissen geistigen Optimierungsdrang verspüren, so wünsche
ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Vielleicht hilft Ihnen das
Lebensmotto von Chade-Meng Tan dabei: »Das Leben ist zu wichtig,
um es ernst zu nehmen.«
Ihre
Der Zellbiologe und buddhistische Mönch
Matthieu Ricard
(oben) sowie die Neuro-
wissenschaftler
Antoine Lutz
(links) und
Richard J. Davidson
von der University of
Wisconsin-Madison berichten, wie verschiedene
Meditationsformen die Hirnstrukturen
verändern (ab S. 22).
Medical School erklärt ab S. 68, warum
guter Schlaf nicht nur die körperliche
Gesundheit, sondern auch das Denk-
vermögen verbessert.
Robert Stickgold
von der Harvard
GEHIRN&GEIST
3
DOSSIER 1_2017
IN DIESER AUSGABE
FOTOLIA / OKSANA KUZMINA
ISTOCK / VERNON WILEY
Hirnstimulation
Mentales Training
ISTOCK / ULIAZARA
Lebensführung
12
Hightech für
Selbstoptimierer
Von Christian Wolf
Neurofeedback und elek­
trische Hirnstimulation
sollen jedermann konzentrierter
oder entspannter machen. Aber
funktionieren die Geräte für den
Hausgebrauch überhaupt?
22
Drei Wege
zum Nirwana
Von Matthieu Ricard, Antoine Lutz
und Richard J. Davidson
Konzentration, Achtsamkeit,
Mitgefühl – das sind die
wichtigsten Meditationsformen.
Jede verändert das Gehirn auf
eigene Weise.
48
Futter
fürs Hirn
Von Bret Stetka
Hilft »Brainfood« wirklich
beim Denken? Eine Viel­
zahl von Studien belegt: Unsere
Essgewohnheiten beeinflussen die
Psyche ebenso wie die kognitive
Leistungsfähigkeit.
Von Linda Geddes
18
Stromleitung
ins Schülerhirn
Wissenschaftler untersuchen,
ob die transkranielle Gleichstrom­
stimulation Kindern mit Lern­
schwierigkeiten auf die Sprünge
hilft. Dabei weiß noch keiner,
ob das reifende Gehirn dabei
Schaden nehmen könnte.
20
Gute Frage
Macht Kreatin schlau?
Der Neurologe
Thomas Klopstock
erklärt, ob Kreatin­Pillen auch
die Hirnmuskeln wachsen lassen.
Von Roy Baumeister
30
Wo ein Wille ist …
Die Fähigkeit zur Selbstdisziplin ist
nicht angeboren. Laut Forschern
fällt sie immer leichter, je mehr wir
uns darin üben.
Von Irene Habich
36
Auftauchen
aus der Traumwelt
Wer bewusst träumen lernt,
kann sogar eine Sportart im Schlaf
trainieren.
56
Interview
Gesund essen – und
öfter mal fasten
Die Neurologin
Agnes Flöel
von
der Berliner Charité erklärt,
wie Nahrungsergänzungsmittel
und Hungerphasen das Gehirn
fit halten.
58
Nahrung für
neue Nervenzellen
Auch bei Erwachsenen sprießen im
Kopf noch frische Nervenzellen.
Mit der richtigen Ernährung lässt
sich diese »Neurogenese« offenbar
sogar ankurbeln.
Von Mascha Elbers
42
Eine Lesehilfe
für den Kortex
Wenn das Nahsehen immer
schwererfällt, hilft ein optisches
Training, die Sehschwäche
auszugleichen.
Von Karl Anders Ericsson
und Robert Pool
GEHIRN&GEIST
4
DOSSIER 1_2017
ISTOCK / ULIAZARA
Kreativität
66
Infografik
Was Sport im
Gehirn bewegt
Ein Ausdauertraining für den
Körper bringt auch die grauen
Zellen auf Trab.
76
Flieg, Gedanke,
flieg!
Editorial
Geistesblitze
PHOTOCASE / AUDIOGRAPHER
3
6
Von Steve Ayan
Was tun wir, wenn wir
nichts tun? Meistens: tag­
träumen! Die Gedanken schweifen
zu lassen, lässt laut Psychologen
und Hirnforschern die Ideen
sprudeln.
u. a. mit diesen Themen:
Charmante Blitzdenker / Armut
verlangsamt Denken / Diät
gegen Migräne / Gefühle lesen –
aber wie?
Impressum
Bücher
46
96
Von Robert Stickgold
68
Schlaf drüber!
Nachts analysiert das Gehirn die
Erfahrungen des Tages und ver­
stärkt relevante Gedächtnisinhalte.
Deshalb erinnern wir uns am
nächsten Morgen besser und
profitieren von neuen Einsichten.
74
Gute Frage
Was passiert bei
Zeitdruck im Gehirn?
Der Professor für Kognitionspsy­
chologie
Lars Schwabe
erklärt,
wie sich Zeitdruck auf neuronaler
Ebene auswirkt.
Von Daniela Zeibig
82
Kreativ denken – die
sieben besten Strategien
Gute Einfälle lassen sich oft nicht
spontan aus dem Ärmel schütteln.
Wir geben wirkungsvolle Tipps,
die Ihre Gedanken beflügeln.
u. a. mit John Kounios, Mark
Beeman: Das Aha!­Erlebnis /
Christiane Stenger: Wer denken
will, muss fühlen / Guy Mea­
dows: Schlaf gut! Das Geheimnis
erholsamer Nachtruhe
Von Patricia Thivissen
90
Boten der Inspiration
Wie hängen Kreativität und der
Hirnbotenstoff Dopamin zusam­
men? Manche Menschen mit
medikamentös erhöhtem Dopa­
minspiegel entwickeln jedenfalls
erstaunliche Schöpferkraft.
Newsletter
Lassen Sie sich jeden Monat
über Themen und Autoren des
neuen Hefts informieren!
Wir halten Sie gern per E­Mail
auf dem Laufenden – natürlich
kostenlos. Registrierung unter:
www.spektrum.de/
gug-newsletter
TITELBILD: FLORIAN MERDES
GEHIRN&GEIST
5
DOSSIER 1_2017
Zgłoś jeśli naruszono regulamin