Kicker Sportmagazin_ Nr.005_2015.pdf

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FC BAYERN
Höjbjerg spielt
für Augsburg
WEIDENFELLER
Schweiz 3,80 sFr., Österreich € 2,20, BeNeLux € 2,40, Frankreich € 2,80, Italien € 2,80, Portugal (Cont.) € 2,80, Spanien (Cont.) € 2,80, Kanaren (Luftfracht) € 3,10, Ungarn 920 Ft., Griechenland € 3,10, Dänemark 25,– Dkr
Sein Weg
zurück ins
BVB-Tor
Die Besten
im Angriff
und im Ausland
FC BARCELONA
Nr.
Rangliste des
deutschen Fußballs
STUTTGART
FC SCHALKE 04
Der schwierige
VfB-Umbruch
Fotos: Imago (3), BAU/Keppler
Der nächste
Versuch.
Oder der letzte?
VOLLAND-INTERVIEW
Vorbereitung mit Machtkampf
Hindernissen
der Alpha-Tiere
HAMBURGER SV
PODOLSKI BEI INTER
8. 1. 2015
2. Woche
5
€ 2,00
Deutschland
Van der Vaart will Der Start
nicht aufhören in Italien
Sein Jahr, seine Ziele, seine Zukunft
2
BUNDESLIGA
EINWURF
VON
GEORGE MOISSIDIS
Der VfB-Experte des kicker über die vielfältigen
und wiederkehrenden Probleme in Stuttgart
Robin Dutt ist die letzte
Chance für Wahler & Co.
Plan
D
Der nächste Versuch. Nach Plan B wie
Bobic folgt Plan D wie
ROBIN DUTT
(49).
Stuttgarts neuer Sportvorstand soll
den Erfolg zum VfB zurückbringen.
J
etzt soll es also Robin Dutt rich-
ten und den seit gefühlten Ewig-
keiten in der Krise steckenden
VfB Stuttgart in bessere Zeiten füh-
ren. Der neue Sportvorstand mach-
te bei seiner Präsentation einen
überzeugten und zielstrebigen Ein-
druck. Doch das war bei seinen Vor-
gängern nicht anders, die mit ihren
nicht weniger gut präsentierten und
gemeinten Plänen im Treibsand der
Stuttgarter Gegebenheiten unter-
gingen. Dass sich Dutt mit Fredi
Bobic ausgetauscht hat, zeigt, dass
er die vor ihm liegende Mammut-
aufgabe nicht unterschätzt. Der Ex-
Nationalspieler scheiterte einerseits
an nicht immer glücklichen Per-
sonalentscheidungen, aber nicht
minder an verklebten Strukturen
und am mächtigen Aufsichtsrat.
Bisher gilt: Wo ein Wille ist,
ist auch eine Sackgasse.
Dem scheint Dutt schon mal ei-
nen Zahn gezogen zu haben: Was
Bobic erfolglos versuchte, wird jetzt
doch umgesetzt – Finanzvorstand
Ulrich Ruf, dem der Ex-Profi so-
wie große Teile der Fans seit Jahren
verstaubte Ansichten und veral-
tete Arbeitsweisen im modernen
Fußballgeschäft vorwarfen, macht
den Weg für eine Neuausrichtung
auch in diesem Bereich frei. Für
Klub-Kapitän Bernd Wahler und
seinen VfB, der sich als einstiges
Flaggschiff der Bundesliga auf der
langen Reise ins Heute zu einem
trägen Containerschiff entwickelt
hat, ist das die letzte Chance, wie-
der Fahrt aufzunehmen und sich
nicht mehr von der in vielen Be-
reichen beweglicheren Konkur-
renz in Piratenmanier Löcher in
den Bug schießen zu lassen.
Dutts Pläne ähneln – wenig
verwunderlich – denen seines
Vorgängers, der aber immer wie-
der verschlossene Türen vorfand.
Dutt steht da, wo auch Bobic
schon stand. Auch der gebürtige
Kölner versucht sich jetzt erst ein-
mal als Diplomat, als Teamplay-
er. Wie sein Vorgänger, der aber
mangels Fortschritten zwangs-
läufig unbequem wurde und
sich Feinde machte – vor allem
den mächtigen Aufsichtsratschef
Dr. Joachim Schmidt. Das kostete
Bobic schließlich den Job.
Beim VfB galt zuletzt: ,,Wo ein
Wille ist, ist auch eine Sackgas-
se.“ Da wurde so manch guter
Vorsatz auf dem Altar der Kom-
promisse geopfert. In Stuttgart
war zuletzt alles möglich, vieles
aber nur sehr schwer. Der Verein
kommt auf Sicht nur voran, wenn
er nicht nur Gesichter, sondern
auch Denk- und Handlungswei-
sen verändert. Dies hinzubekom-
men hat sich Dutt, der bei aller
Kritik wegen seiner Vorgeschichte
eine Chance verdient hat, auf die
Fahne geschrieben. Er personifi-
ziert die letzte Chance für Wahler,
Schmidt & Co., den VfB zukunfts-
fähig aufzustellen. Scheitert der
neue Sportvorstand, sind alle Ver-
antwortlichen gescheitert.
A
!
BUNDESLIGA
RANGLISTE
INTERNATIONAL
2. LIGA
3. LIGA
In dieser Ausgabe
ab Seite 2
ab Seite 18
ab Seite 24
ab Seite 31
ab Seite 40
ab Seite 44
ab Seite 46
FUSSBALL REGIONAL
HISTORIE
ufbruchstimmung, Neuanfang, Amtszeit 2016 ausgelaufen, wird
Hoffnungsträger – Schlagwor- nun aber im kommenden Sommer
te, die sie nicht mehr hören aufgelöst, um laut Wahler den Ver-
können und wollen. Dabei treffen ein „neu auszurichten. Wir können
diese den Stuttgarter Jahresanfang im Finanzmanagement neue Im-
2015 wie der berühmte Nagel auf pulse brauchen“.
den Kopf. Bleibt abzuwarten, ob
Damit schneidet der VfB-Boss
die Schwaben nicht wieder dane- einen alten Zopf ab, der in der
ben- beziehungsweise sich auf die Vergangenheit zwar ziemlich zer-
Finger schlagen. Nach Plan B mit zaust, aber nie angetastet wurde.
Fredi Bobic setzen die Verantwortli- Bobic hatte Ruf immer wieder in-
chen um Präsident
tern scharf kritisiert
Bernd Wahler je-
und auf dessen De-
„Dutt steht vor einem
denfalls auf Plan D
mission gedrängt.
mit Robin Dutt. Mit
Berg von Aufgaben.“
Er fühlte sich vom
der Inthronisie-
„Sparkommissar“
FREDI BOBIC,
Dutt-Vorgänger
im Kampf um ei-
rung des früheren
nen zukunftsfähi-
Bundesligatrainers,
der einen Kontrakt bis 2019 unter- gen Verein gebremst. Stattdessen
schrieben hat, wagen die Schwaben musste am Ende der Ex-National-
den nächsten Versuch, endlich wie- spieler gehen, der in einem letz-
der erfolgreich zu arbeiten. Stuttgart ten Gespräch seinem Boss noch
im Bundesliga-Monopoly – gehen einmal ins Gewissen redete. Soll-
Sie über Los und präsentieren Sie te Wahler nötige personelle Ein-
einen neuen Sportvorstand.
schnitte wie im Fall Ruf scheuen,
Dutt dürfte die letzte Trumpfkar- werde er „der Nächste sein“, der
te des aktuellen Präsidenten sein. ersetzt werde, meinte Bobic auch
Dessen scheint sich Wahler auch in einem Exklusiv-Interview
(Nr. 104
bewusst. Anders ist die Entschei-
vom 22.12.2014)
im kicker. Als ein
dung kaum zu erklären, dass sich Nachfolgekandidat für Ruf gilt der
die Stuttgarter jetzt auch vom bishe- frühere VfB-Vorstandsreferent
rigen Finanz- und Verwaltungsvor- Alexander Wehrle, derzeit Finanz-
stand Ulrich Ruf trennen. Dessen geschäftsführer des 1. FC Köln.
Die Entscheidung pro Dutt hält
Vertrag wäre nach über 25-jähriger
Bobic für durchaus nachvollziehbar
und Erfolg versprechend. „Ich den-
ke, dass er etwas bewirken kann.
Aber er steht vor einem Berg von
Aufgaben.“ Unterm Strich sei ein
„kluger und ruhiger Kopf“ etwas
Gutes für den Verein.
Und genau so präsentiert Dutt
Ist Robin Dutt
auch sich und sein Konzept, das un-
der richtige Sportdirektor
ter anderem eine Stärkung des Trai-
ners („Er ist der wichtigste Mann im
für den VfB Stuttgart?
Verein“), eine engere Verzahnung
von Profiabteilung, Scouting und
Ja
26,6 %
Nachwuchsbereich sowie kurze
Entscheidungswege, die Jugend-
Nein
73,4 %
arbeit und das Stärken der Klub-
19 407 Teilnehmer
www.kicker.de
identität präferiert. Allerdings bittet
der neue Mann auch um Geduld.
Ihre Meinung ist uns wichtig.
„Wir wollen unsere Ziele und unse-
Diskutieren Sie die Frage mit uns
auch auf Facebook, wo Sie
re Visionen vorsichtig formulieren“,
die wichtigsten Meldungen und
meint Dutt, der im Trainingslager
Videos kommentieren können.
Über 250 000 kicker-Fans sind dabei.
(16. bis 24. 1. in Portugal) mit Huub
?
FRAGE
DER
WOCHE
kicker, 8. Januar 2015
3
Ein Innenverteidiger soll ausgeliehen werden
Santana und Klose im Blick
1
Der Verkauf von
Joshua Kimmich an
den FC Bayern hat
die Anhänger mäch-
tig beschäftigt. Die
einen waren sauer,
weil der VfB wieder ein Talent vom
Hof lässt; die anderen optimistisch,
weil sie auf Perspektiven im Winter-
transferfenster hofften. Von den sie-
ben Millionen Euro müsste doch
ein Teil investiert werden können –
weit gefehlt! Robin Dutt hat diese
Hoffnungen gleich torpediert. „Wir
sollten keine zu großen Erwartun-
gen haben“, sagt der neue Sportvor-
stand. „Wir werden keine großen
Sprünge machen können.“ Aber
man wolle versuchen, „Wünsche
so weit wie möglich umzusetzen“.
Davon hat Huub
Stevens vorrangig
einen: Der Trainer
hätte gerne einen
erfahrenen Innen-
verteidiger. Im Blick
haben die Stuttgarter dabei Felipe
Santana (28, Vertrag bis 2016) vom
FC Schalke und Timm Klose (26,
Vertrag bis 2017) vom VfL Wolfs-
burg, den die Niedersachsen zwar
nicht abgeben wollen – der aber
am Mittwoch einen möglichen
Wechsel weiterhin nicht ausschloss:
Der Januar sei „noch lange“ und
im Fußball könne „viel passieren“.
Der Kauf eines Innenverteidigers
ist bei den Stuttgartern derzeit nicht
angedacht, ein Leihgeschäft wird
favorisiert.
GEM
Dutts Wechselspiele: Trainerbank und Bürojob
Robin Dutt trainierte von 1995 bis Oktober 2003 die TSG Leonberg, den TSF Dit-
zingen und die Stuttgarter Kickers II. Ab Oktober 2003 war er dann Cheftrainer bei
den Kickers (Regionalliga Süd), ehe es ihn nach vier Jahren in den Breisgau zog.
SC Freiburg
(1460 Tage)
1. 7. 2007 bis 30. 6. 2011
Fotos: Baumann, Rudel
Zwei Jahre 2. Bundesliga
2007 bis 2009
(68 Spiele, 36 S, 15 U, 17 N),
Zwei Jahre Bundesliga
2009 bis 2011
(68 Spiele, 22 S, 13 U, 33 N).
Bayer Leverkusen
(275 Tage)
1. 7. 2011 bis 1. 4. 2012
28 Bundesligaspiele
(11 S, 7 U, 10 N).
DFB-Sportdirektor
(303 Tage)
1. 8. 2012 bis 31. 5. 2013
Werder Bremen
(481 Tage)
1. 7. 2013 bis 25. 10. 2014
43 Bundesligaspiele
(10 S, 13 U, 20 N).
Gefordert: Jetzt sollen Trainer Huub Stevens, Präsident Bernd Wahler
und Sportvorstand Robin Dutt den VfB nach oben führen.
Stevens über eine Zukunft über
den Sommer 2015 hinaus sprechen
will. Im Zusammenspiel mit dem
Niederländer sieht er nur Vorteile,
„weil ich weiß, wie ein Trainer tickt,
was er braucht“.
Was er selbst braucht, weiß
er ebenfalls: Erfolg, den ihm vie-
le nicht zutrauen
(siehe Frage der
Woche).
„Dafür habe ich ein Stück
weit Verständnis.“ Die sportliche
Misere sorge dafür, „dass die Leute
nicht zu allem Ja und Amen sagen“.
Außerdem hängt ihm der Makel an,
als jüngst entlassener Trainer und
Kurzzeit-Sportdirektor beim DFB
(August 2012 bis Mai 2013) nicht mit
einem Gewinner-Image anzutreten.
Ein plötzlicher Sinneswandel wie
beim DFB sei aber ausgeschlossen.
Dutt habe dort auf ein paar Dinge
verzichten müssen, „die ich jetzt
beim VfB weiterhin habe: die Ka-
derplanung, den Trainingsplatz, die
Kabine, die Emotionen rund um ein
Bundesligaspiel. Das alles hat mir
dort gefehlt“. Obendrein darf der
gebürtige Kölner, der nahe Stuttgart
lebt, jetzt „abends auch noch im
eigenen Bett schlafen“.
Luxus für den Fußballlehrer,
der jedoch nichts erreichen kann,
wenn ihm die Führung nicht die
entsprechende Rückendeckung ge-
währt. Bobic wusste sich am Ende
seiner Dienstzeit nicht mehr anders
zu helfen, als intern auf Konfron-
tationskurs zu gehen. Aufgerieben
von der nur bruchstückhaften Um-
setzung besprochener Pläne. Dutt,
der auch mit Sportdirektor Jochen
Schneider weiter zusammenarbei-
ten will, betont, er habe sich „Kom-
petenzen zusichern lassen“.
Die hatte sein Vorgänger auch,
der sich irgendwann isoliert sah.
Zudem über Kreuz mit Wahler, der
seinem Vorstandskollegen Bobic
heute den Verlust des Teamgeistes
vorwirft.
G E O R G E M O I S S I D I S
Auf Talfahrt: Vom Meister zum Abstiegskandidaten
In der Saison 2006/07 feierten die Stuttgarter unter Trainer Armin Veh den Titel, seitdem
aber führt der Weg der Schwaben kontinuierlich nach unten.
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06/07
Saison
Tabellenplatz
07/08
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14/15
kickerinfografik
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BUNDESLIGA
Vorteil
Weidenfeller
B
eim ersten Test gegen den
Nach seinem Urlaub unter südli-
FC Sion (13. Januar) wird Ro- cher Sonne hält es Weidenfeller wie
man Weidenfeller im Dortmun- schon unmittelbar vor Weihnach-
der Tor stehen. Und beim zweiten, ten: Ihm rutscht kein böses Wort
für den nach der Absage von Bay- über die Lippen. Dass er seinen
ern Münchens Achtelfinal-Gegner Stammplatz zwischen den Pfosten
Schachtar Donezk noch ein Geg- an einen acht Jahre jüngeren He-
ner am 16. oder 17. Januar gesucht rausforderer verloren hatte und bei
wird, wohl auch. In das Rennen um der traditionellen Spieler-Umfrage
die Nummer 1 geht der vor Weih- des kicker fast zwangsläufig als „Ab-
nachten für fünf Spiele auf die Bank steiger der Vorrunde“ abgewatscht
beorderte Weidenfeller jedenfalls wurde, hat seinen Gefühlshaushalt
mit einem klaren Startvorteil: Kon- nicht nachhaltig erschüttert. „Ich
kurrent Mitch Langerak repräsen- beschäftige mich nicht mit der Ver-
tiert sein Heimatland Australien gangenheit, sondern schaue nur
bis mindestens 17. Januar beim nach vorn“, sagt er.
Asien-Cup. Und sollte es für die
Welche Botschaft darin steckt,
„Socceroos“ vor eigenem Publikum liegt auf der Hand: Weidenfeller hat
gut laufen, auch noch zwei Wochen nicht vor, sich das überwältigende
Erlebnis einer Weltmeisterschaft –
länger. Bis zum Finale in Sydney.
und zwölf fast aus-
B V B -T r a i n e r
Jürgen Klopp hat
nahmslos positive
mit dem Wechsel
„Man kann auch Gewinner
Jahre bei der Bo-
im Tor ein Zeichen
sein, ohne zu spielen.“
russia – durch die
setzen und Stärke
für ihn gleicher-
d e m o n s t r i e re n
JÜRGEN KLOP P
maßen unerwarte-
wollen. Weiden-
te wie schmerzhaf-
feller ist damit professionell umge- te Degradierung nehmen zu lassen.
gangen, mehr noch: Er hat, ähnlich Er interpretiert Klopps Entschei-
wie der anfangs noch gesetzte Per dung bestenfalls als kleine Delle in
Mertesacker bei der WM in Brasili- seiner Karriere, nicht als dauerhaf-
en, durch tadelloses Benehmen in ten Knick. Außerdem: Um schon in
der zweiten Reihe an klubinterner Rente zu gehen, fühlt er sich zu fit.
Reputation gewonnen. „Roman“, Und trotz seiner mittlerweile 34 Jah-
lobte Klopp am Dienstag ausdrück- re auch noch zu jung. Seinen 2016
lich, „hat sich in den drei Wochen auslaufenden Vertrag ein weiteres
überragend verhalten. Manchmal Mal zu verlängern, hat Weidenfel-
kann man auch Gewinner sein, ler nie ausgeschlossen – und mit
wenn man nicht spielt.“
seinem Hausbau am Dortmunder
Phoenixsee einen deutlichen Hin-
weis geliefert, dass er gerne bei der
Borussia bleiben würde.
Gleich zum Vorbereitungsstart
versicherte Klopp, dass er in der
Rückrunde „ganz bestimmt nicht
in jeder Woche“ eine Torwart-Dis-
kussion aufkommen lassen wird. Er
wird sich rechtzeitig auf eine klare
Nummer 1 festlegen. Einiges spricht
dafür, dass die Wahl des Trainers
dann wieder auf Weidenfeller fallen
wird. „Kronprinz“ Langerak bleibt
gut 16 000 Kilometer entfernt nur
die undankbare Rolle des Zuschau-
ers.
THOMAS HENNECKE
Foto: DeFodi
Kurz vor Weihnachten verlor er seinen
Stammplatz beim BVB. Im neuen Jahr
will
ROMAN WEIDENFELLER
(34) wieder die
Nummer 1 in Dortmund werden.
BUNDESLIGA
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Bayern München (M, P)
VfL Wolfsburg
Bayer 04 Leverkusen
Bor. Mönchengladbach
FC Schalke 04
FC Augsburg
TSG Hoffenheim
Hannover 96
Eintracht Frankfurt
SC Paderborn 07 (N)
1. FC Köln (N)
1. FSV Mainz 05
Hertha BSC
Hamburger SV
VfB Stuttgart
Werder Bremen
Borussia Dortmund
SC Freiburg
Sp.
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v.
Tore
Diff.
Pkt.
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17:23
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18. SPIELTAG
Freitag, 30. Januar (20.30 Uhr)
VfL Wolfsburg – Bayern München
(1:2)
Samstag, 31. Januar (15.30 Uhr)
FC Schalke 04 – Hannover 96
(1:2)
1. FSV Mainz 05 – SC Paderborn 07 (2:2)
SC Freiburg – Eintracht Frankfurt
(0:1)
VfB Stuttgart – Mönchengladbach (1:1)
Hamburger SV – 1. FC Köln
Samstag, 31. Januar (18.30 Uhr)
Bayer Leverkusen – Bor. Dortmund
Sonntag, 1. Februar (15.30 Uhr)
Werder Bremen – Hertha BSC
Sonntag, 1. Februar (17.30 Uhr)
FC Augsburg – TSG Hoffenheim
(0:0)
(2:0)
(2:2)
(0:2)
kicker, 8. Januar 2015
5
Zukunft im Zweierpack
Schalkes
CHRISTIAN CLEMENS
(23) folgt auf
PIERRE BENGTSSON
(26), beide
sollen Mainz sofort helfen – und sich selbst weiterentwickeln.
D
er Dienstag sollte Pierre Bengtsson gehö-
re und die Kaufoption. Die liegt nach kicker-
ren. Da nämlich wurde der schwedische
Informationen bei rund 3 Millionen Euro.
Liegt seine Zukunft also in Mainz? „Für
Neuzugang vom FC Kopenhagen offizi-
mich zählt, dass ich zum Spielen komme.
ell vorgestellt. Das erste öffentliche Training
des Linksverteidigers rückte aber etwas aus
Alles andere wird man sehen“, sagt Clemens,
dem Blickfeld. Es geisterte bereits der Name der
den auf Schalke in der Vorsaison eine Scham-
nächsten Neuverpflichtung um den Bruchweg:
beinentzündung lahmgelegt hatte. Fit ist er
Christian Clemens.
längst wieder. Dass er auf den Außenbahnen – in
Am frühen Abend dann die Bestätigung. Die
Köln kam er auch über links und suchte mit sei-
Rheinhessen leihen Clemens bis
nem starken rechten Fuß den
2016 vom FC Schalke  04, wo er
Weg zum Tor – direkt eine Rolle
Die Kaufoption für Clemens
spielen kann, ist im Bereich des
Vertrag bis 2017 hat. Auf den ers-
ten Blick scheint das nicht gera-
liegt bei 3 Millionen Euro.
Möglichen.
de logisch, denn Trainer Kasper
Der Fall Bengtsson ist ähn-
Hjulmand verfügt mit Jonas Hof-
lich gelagert. „Ich fühle mich
mann, Jairo Samperio, Hertha-Leihgabe Sami
reif genug für die Bundesliga, aber ich werde
Allagui und Jung-Profi Devante Parker über eine
natürlich etwas Eingewöhnungszeit brauchen“,
Vielzahl rechter Flügelspieler. Allein: Nach Hof-
vermutet er. Der Fußball in Dänemark sei stati-
manns Verletzung sprang keiner in die Bresche,
scher, in Deutschland werde mit mehr Tempo
zudem wird der 22-Jährige (drei Tore in sechs
und konterlastiger gespielt. Kenner des skandi-
Spielen) im Sommer in Dortmund zurückerwar-
navischen Fußballs beschreiben Bengtsson als
tet. Clemens, immerhin sieben Erst- und sechs
sehr konstanten Akteur. Hjulmands Wunsch-
Zweitligatreffer, kann gerade aus der zweiten
spieler – beide kennen sich aus gemeinsamen
Reihe für mehr Gefahr sorgen. Er ist gewiss kein
Tagen beim FC Nordsjaelland – soll Junior
Edeltechniker, aber schnell und sein Abschluss
Diaz hinten links ersetzen, dessen Vertrag
gut bis sehr gut. Und: Der Ex-Kölner hat Luft
ausläuft. Heidel bezeichnete die ab-
nach oben. „Er kann uns kurzfristig helfen, sich
lösefreie Verpflichtung auch
bei uns aber auch weiterentwickeln“, sagt Chris-
als planerischen Vorgriff auf
tian Heidel, der sich bereits im Sommer um den
die neue Saison. Clemens und
ehemaligen Juniorennationalspieler bemüht hat-
Bengtsson – ein Zweierpack
für sofort, aber auch für die
te. Dass der Manager genau das hofft, bezeugen
die Länge des Leihvertrages über eineinhalb Jah-
Zukunft.
B E N N I H O F M A N N
Foto: firo
DFL:
Ligapräsident Rauball bedauert den Rücktritt seines Geschäftsführers Spielbetrieb
Rettig: Eintracht Frankfurt ist kein Thema
1
Die Spekulationen wucherten
ins Uferlose nach der Mitteilung
der DFL am Dienstag, dass Andreas
Rettig (51) auf eigenen Wunsch per
30. Juni als Geschäftsführer Spiel-
betrieb ausscheiden und bereits
zum 31. März seine Arbeit beenden
wird. Doch Rettig, nach dem Start
in seine Karriere in Leverkusen als
Manager beim SC Freiburg, dem
1. FC Köln und dem FC Augsburg
tätig, hat seine Entscheidung ohne
Netz und doppelten Boden getrof-
fen. Genau so, wie er im Dezember
2005 seinen Vertrag in Köln aufge-
löst hatte (ohne Abfindung); genau
so, wie er im Dezember 2011 dem
gerade in die Bundesliga aufgestie-
genen FC Augsburg mitgeteilt hatte,
am Ende der Saison aufzuhören.
Weder mit Eintracht Frankfurt,
um die sich am Dienstag heiße
Gerüchte hielten, noch mit einem
anderen Klub hat sich Rettig auf
ein neues Engagement verständigt.
In Frankfurt, wo er am 1. Januar
2013 seine Tätigkeit bei der DFL
mit einem bis 31. Dezember 2015
datierten Vertrag begonnen hatte,
wird der umtriebige Manager in Zu-
kunft kaum am Werk sein.
Bei der Eintracht brachte Vor-
standsvorsitzender Heribert Bruch-
hagen zwar vor geraumer Zeit Rettig
als seinen Nachfolger ins Gespräch.
Doch dazu wird es aus drei Grün-
den nicht kommen. Längst ist noch
nicht sicher, ob Bruchhagen (66)
mit Vertragsablauf am 30. Juni 2016
tatsächlich in den Ruhestand tritt.
Der rastlose Rettig wird seinerseits
nicht 18 Monate im Ruhestand
verweilen wollen. Drittens ist er im
Eintracht-Aufsichtsrat kein Thema.
Christian Seifert, Vorsitzender
der DFL-Geschäftsführung, wird ab
dem 1. April kommissarisch Rettigs
Aufgaben im Bereich Spielbetrieb
und Lizenzierung verantworten.
„Im Sinne der Integrität des Wettbe-
werbs“, so in der von DFL und Rettig
abgestimmten Erklärung, wird der
scheidende Geschäftsführer kei-
nen Einblick mehr in die Bilanzen
und Lizenzierungsunterlagen der
36 Profiklubs nehmen, die bis zum
31. März ihre Anträge auf Lizenzer-
teilung einreichen müssen.
Ligapräsident Dr. Reinhard Rau-
ball, vor Weihnachten von Rettig
informiert, „bedauert den Wunsch
von Andreas Rettig angesichts der
erfolgreichen Arbeit in den vergan-
genen beiden Jahren, gleichzeitig
respektieren wir aber seine persön-
lichen Pläne“.
R A I N E R F R A N Z K E
Foto: imago/Hartenfelser
Rastlos, aber noch ohne neues
Engagement: Andreas Rettig
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