FUWO 1981, 26.pdf

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DIE
NEU.E FUS . . . .:
....
26/81
33. Jahrgang
Berlin, 30. Juni 1981
0,50 Mark
31762/ISSN 0323-8407
Die Entscheidung für Chemie Buna-Schkopau: Kuhnt
·
überwindet Rostocks Torhü.ter Schröder zum 3 :
2.
Fotos I Thonfeld
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I
Die Szene spricht für sich. Moldt (Nr. 10)
und Dennstedt liegen sich nach dem
Erfolg im
FDGB-Pokalfin~"gegen
den
Fe Vorwärts in den
A~en",
Schluß-
mann Müller steht die Fr..eude nicht min-
der im Gesicht geschrieben. Der Weg
des
1.
Fe Lok durch die Saison
'80j81
und über alle' Pokalhürden hinweg wi'rd
in der . fuwo-Gesprächsrunde (siehe
Seiten 3 und 4) nachskiniert.
,
7
Er löste alle Aufgaben in der zurück-
liegenden Saison mit Bravour: National-
torhüter Hans-Ulrich Grapenthin vom
Fe earl Zeiss Jena. Das bewog Roland
Ducke, seinen ehemaligen Mannschafts-
kameraden, in der fuwo-Umfrage nach
dem "Fußballer des Jahres" sidT-eindeu-
tig für ihn zu entscheiden. Gelingt Gra-
penthin möglicherweise eine Wieder-
holung des Vorjahrserfolgesl
b~:i~e;:
Die Spielordn'ung des DFV der DDR
'
CII,
------------------------------------------------------------------
UNSER
STANDPU
'N
KT
~r
Ruf ist unüberhörbar. Der Ober-
ste Sowjet der UdSSR .hat einen Appell
an die Parlamente und Völker der Welt
gerichtet. Vierzig Jahre nach dem Uber·
fall des Hitlerfaschismus auf die Sowjet·
union mahnt er, daß das Risiko eines
Kernwaffenkonflikts mit
jedem
Tag
wächst, an dem nicht v,erhandelt wird.
"Die Völker zahlten einen allzu hohen
Preis dafür, daß es nicht gelang, den
Krieg zu verhindern und die drohende'
Gefahr rechtzeitig zu bannen. Man
darf nicht zulassen, daß sich die Tra·
gödie wiederholt. Man muß und kann
alles tun, einen neuen Weltkrieg zu
verhindern."
Die Volkskammer der DDR hat auf
ihrer konstituierenden Sitzung nach den
Volkswahlen am
14.
Juni diesen Frie·
densruf sofort aufgegriffen und vollin·
haltlich unterstützt. Laßt uns keine Zeit
verlieren, keine Mühe scheuen, sofort
verhandeln und zusammenwirken, um
die Kriegsgefahren zu bannen und das
höchste Gut der Menschheit, den Frje·
den, zu sichern, macht sie sich zum Für·
sprecher der mehr als
17
Millionen in
unserem Lande. Denn diese Worte sind
uns allen aus dem Herzen gesprochen.
Der Frieden ist für jeden lebensnot·
wendig. Ihn brauchen wir wie die Luft
. zum L.eben. W,enn es nicht gelingt; ihn
zu erhalten, dann wäre in kürzester Zeit
platz·, 112,9 m
2
Sporthallen. und
4,4
m
2
Schwimmhallenfläche. Gerade
du Volkssport, die sportliche Betätigung
für jedermann, hat in u'nserem Lande
einen hohen Stellenwert. Erst jüngst
auf der
9.
Tagung des DTSB·Bundesvor·
standes stand er im Mitt,elpunkt der Be·
ratungen. Es gibt vielfältige Uberlegun.
gen und Initiativen, immer mehr Leute
Ein unüberhörbarer Ruf
alles dahin, was wir uns in den zurück·
liegenden drei einhalb Jahrzehnten, in
der längsten Friedensphase dieses Jahr·
hunderts, mühevoll geschaffen haben.
Dazu ,gehören beispielsweise auch die
vielen Sportanlagen. Allein in den letz·
ten fünf Jahren sind in unserer Republik
2693
neu entstanden. Derzeit kommen
auf
1 000
Einwohner
3908,5
m
2
Sport·
Von
i'llanjred Binkowski
für den Sport zu gewinnen, den Spiel·
betrieb interessant zu gestalten und
über das ganze Jahr auszudehnen.
Aus diesem Bestreben heraus haben
der DFV und der
FDJ~Zentralrat
einen
gemeinsamen Wettbewerb ins Leben
gerufen. "Wer schlägt die Juniorenaus·
wahl~"
erlebt gegenwärtig bereits seine
achte Auflage. Mehr als
250
Mann'
schaften haben schon über
400
Spiele
bestritten. Mit Teilnehmern aus Algerien
und
Mo~ambique
hat er sogar inter·
nationalen C.harakter, mit einem Trai·
nertreff mit "Moppel" Schröter und
einem Spiel der BFC·Junioren bei deli
Freunden der Jugendbrigade "Takt·
straße
2"
vom Berliner Wohnungsbau'
kombinat wieder eine Bereicherung ge·
funden und mit der Verlosung von Sou·
venirs, Sportgeräten und erstmals drei
Reisen mit dem Freundschaftszug in die
UdSSR einige schöne Präsente parat.
Am
5.
Juli ist Finale. Da werden in
Franzburg die Juniorenauswahl und
drei Volkssportkollektive ein abschließen·
des Turnier bestreiten.
Das alles ist nur im Frieden möglich.
Damit das so bleibt, wir auch weiterhin
unseren Sport ausüben können, unter·
stützen wir mit aller Kraft den erneuten
Friedensruf der UdSSR. Er ist unüber·
hörbar.
POST'81
Auch Schiri· Talenteschau
Die Spartakiade ist auch stets eine
Talenteschau der Schiedsrichter. Ir,
der Vergangenheit haben schon viele
danach den Weg in die Oberliga ge-
nommen. Auch diesmal kommen
30 Unparteiische, aus jedem Bezirk
zwei, nach Berlin, die im Alter zwi·
schen 18 und 28 Jahren sind, teil-
weise schon in der Liga.
amtier~n
Sie sind von ihrem jeweiligen BF.'\
ausgewählt und in den letzten Mo-
naten des vergangenen Jahres in ei-
nem Brief des DFV- Vizepräsidenten
Erwin Vetter zu dieser Auszeichnung
beglückwünscht und über die Aufga'·
wi-:kelt. im ersten Jahr einen neun-
len und jUngst den fünften Platz
be-
legt sowie im "Junge Welt"-Pokal-
wettbewerb die Runde der letzten
Vier erreicht. Als Anerkennung da-
für ermöglichte es uns die Sektions-
leitung, zum FDGB-Pokalendspiel
nach Berlin zu fahren. Das war für
uns' alle ein sehr schönes Erlebnis
Solch eine herrliche Atmosphäre hat-
ten wir bisher noch nicht direkt er-
lebt. Und das abwechslungsreiche
Spiel ließ uns auch voll auf unsere
Kosten kommen. Darüber hinaus
sahen wir uns natürlich auch in der
Hauptstadt unserer Republik um.
Der Flughafen Schönefeld, der Alex
mit dem Fernsehturm und ein Bum-
mel Unter den Linden hinterließen
bei jedem einen nachhaltigen Ein-
druck. Das war ein schöner Abschluß
des Spieljahres 1980/81, der uns zu
noch besseren Leistungen anspornen
wird.
Stephan Schön, Fohrde
gesprochen haben, können wir nun
auch noch für ein Jahr den von
un~
gestifteten Wanderpol{al behalten:
Jens' Tschener, Schönebeck
Mannschaftskapitän und Sport-
aktivvorsitzender des Kinder-
h~imes
"Oskar Linke"
weil sie
vom
BFA keine EinladunC!
erhielten. Für dieses Versäumnis des
BFA Potsdam haben die Kinder und
übungsleiter unserer Gemeinschaft
kein Verständnis. Welche Begrün-
dung gibt es dafür?
A. Pawlik/H. Anders, Hennigsdorf
Kinder-übungsleiter der BSG
Stahl
Das würden wir auch gern c"'tahren
Diesmal mit 17 Mannschaften
Das traditionelle Kleinfeldturnier
beim Sportfest des Handwerks in
Rostock vereinigte diesmal 17 Mann-
schaften aus den PGH und Hand-
werksbetrieben des Stadt- und Land-
kreises. Pokalverteidiger PGH Zen-
trum Kavelstorfsetzte sich in seiner
Vorrundengruppe mit 8 : 0 Punkter'
durch, behauptete sich im Viertelfi-
nale gegen PGH Bau-Renovierunll
und im Halbfinale gegen PGH BuntE>
Palette jeweils mit 2: 0, scheiterte'
dann aber im Endspiel gegen PGH
Motor Rostock nach einem torlosetl
Unentschieden im Neunmeterschie-
ßen mit 2 : 3. Zum guten Niveau des
Turniers trugen auch die bei den ehe-
maligen Oberliga-Schiedsrichter Ro-
bert Pischke und Jochen Trczinka
bei.
Volker Becker, Rostock
Die
@
besondere
0
Frage
Höchste Siege, torreichste Spiele
Siebert 25.6.81 12/8/8
Welche höchsten Punktspielsiege
gab es biSher in ,unserer OberIi-ga?
Welches waren die torreichsten Be-
gegnungen?
Bernd Hecker, Halberstadt
In unserer höchsten Spielklasse
gab
es
bisher
17 Spiele,
in denen
zehn und mehr Treffer erzielt wur-
den. Am torreichsten ging
es
in
der
Partie zwischen Märkische Volks-
stimme Babelsberg und
SG
Dresden·
Friedrichstadt in der Saison 1949/50
zu, die
die
Gäste mit
12 : 2
für sich
entschieden. Den klarsten Sieg errang
in derselben Saison ebenfalls die
SG
Dresden-Friedrichstacit mit
einem
11 : 0
über Anker Wismar. Ferner:
Chemie Böhlen-'-BFC Dynamo
3 :
10
(1978179),
1.
FC
Magdeburg-Chemie
Böhlen 10:
2
(1978179), Rotation Dres-
den-Wismut
Gera
9:
2 (1952/5"3),
HFC
Chemie-BFC Dynamo
3: 8
(1971/72), Waggonfabrik Dessau ge-
gen
Vorwärts
Schwerin
10
:
0
(1949/50),
BFC
Dynamo-Sachsen-
ring Zwickau 10:
0
(1978179), BFC
Dynamo~Chemie
SO BEREITEN WIR UNS
AUF DIE
"VIII,"
VOR
Pokal bleibt in Schönebeck
Das Kinderheim "Oskar Linke" in
ben in der leuten Juli-Woche infor·
Schönebeck hatte· kürzlich erstmal,
miert worden. Sie bereiten sich nun zu einem Fußball turnier eingeladen.
intensiv vor, um in Berlin einen gu- an dem Mannschaften der Kinder-
ten Eindruck zu hinterlassen. Am heime "Martin Schwantes" Calbe.
20. Juli, am Abend vor der Eröff- "Paul Illhard" Elbenau und "Martir'
nung, werden sie eingewiesen. Alle Schwantes" Schönebeck teilnahmen
Unparteiischen werden bei ihrer. Nach abwechslungsreichen Spielen.
Spielleitungen in Berlin beobachtet, in denen jeder gegen jeden antrat
und an jedem Abend eines Spielta-
ges findet eine Auswertung statt. Ich setzten sich die Gastgeber vor der
bin überzeugt davon, daß auch der "anderen Schönebecker Vertretung.
81er Spartakiadejahrgang wieder ei- Elbenau und Calbe durch. Da war die
nige Oberliga-Schiedsrichter kom- Freude bei uns natürlich
besondel'~
mender Jahre hervorbringen wird. groß. Nachdem wir alles vorbereitet
Denn schon viele sind durch diese und sich alle Teilnehmer' lobend aus
-
Schule gegangen.
Heinz Einbeck, Berlin
Vors i tzender der Schieds rich te ['
kommission des DFV der DDR
Warum nicht eingeladent
Auch in diesem Jahr fand Ende
Mai im Bezirk Potdam die EndrundE
um den Pionierpokal für Kinder-
mannschaften der AK 8/9 statt, de[l
Stahl Brandenburg errang. Leider
konnte der Kreismeister von Ora-
nienburg, die Jungen von Stahl Hen-
n.igsdorf, nicht daran teilnehmen,
Für das "VII.-
Zwanzig Spieler des Suhler Be-
zirksligavertreters Motor Schweinn
waren am Vortag der Volkswahlen
bei der SchadholzaUfarbeitung in
ihrer Gemeinde tätig. Der Erlös von
250 Mark wurde zur Eigenfinanzie-
rung des VII. Turn- und Sportfestes
1983 in Leipzig zur Verfügung ge-
stellt.
Klaus Bentel, Bad Liebenstein
I
-----------------
Die Juniorenmannschaft der BSG
Traktor Fohrde im Kreis Branden-
burg besteht erst seit zwei Jahren.
In dieser Zeit hat sie sich gut ent-
Ein schönes Erlebnis ,
Finanzministerium in Den Haag ver-
,iffentlichte, türmt sich vor den 37
Vereinen im bezahlten niederländi-
,chen Fußball, die jahrelang über
////
Ihre Verhältnisse gewirtschaftet ha-
....- - - - - - - - - - - - - - . . . . . ben
,
ein Schulden berg von 36 Milli-
onen Gulden auf.
-\us
einem Beitrag unter
der
Uber·
Ein erstes Opfer hat die Finanz-
schrift "Fußball in
der
Krise: Das misere bereits in der zu Ende gehen-
Beispiel Holland" in der "Stuttgar-
den Saison gefordert: der mit zwei
ter Zeitung", BRD
Millionen Gulden in der Kreide ste-
hende Erstligist Vlaardingen warf
Vielen Vereinen steht das Wasser das Handtuch und gab freiwillig die
wirtschaftlich buchstäblich bis zum Lizenz zurück. Bei den Heimspielen
Hals. Einschneidende Konsequenzen des Rotterdamer Vorortvereins ver-
aus dieser Entwicklung sind bereits loren sich zuletzt noch 500 Zuschauer
für die kommende Spielsaison 'Vor- im Stadion. Aber auch renommierterE
programmiert: von den 749 Vertrags- Klubs kämpfen mit akutem Zu-
spielern der beiden höchsten Ligen schauerschwund. Zum letzten Heim-
- der Ehrendivision und der ersten spiel des vielfachen Landesmeisters
Liga - müssen sich mindestens 114 Feyenoord Rotterdam kamen gerade
Kicker nach einem neuen Arbeitge- man noch 8000 Fans in das "Kuip"-
ber umschauen oder stempeln gehen. Stadion, das 65000 Besuchern Platz
Nach den Zahlen, die kürzlich das bietet.
r---------------.
ßß
DAS
.
()()
~
ITAT
I
Leipzig
10 : 0
(1979/80), BFC Dynamo-Stahl Riesa
9 : 1
(1979/80),
FC
Carl Zeiss Jena ge-
gen
Sachsenring
Zwickau
7: 3
(1970171), Rotation Dresden-Motor
Dessau
7: 3
(1950J51),Rotation Ba-
bels berg-Motor
Dessau
5: 5
(191i0/51),
Chemie
Leipzig-Empor
Lauter
5 : 5 (1952/53), 1. FC
Lok
Leip-
zig-FC Hansa Rostock
5: 5
(}978179),
Lichtenberg 47-Aktivist Brieske Ost
4 : 6
(1950/51),
SC
Dynamo Berlin ge-
gen
_
Sc
Lok
Leipzig
6:4
(1954/55). übrigens war das
4 : 4
zwi-
schen dem Hansa Rostock und BFC
Dynamo am
22.
Spieltag der letzten
Saison
(25.
April) das erste Ergebnis
äieser Art in der bisherigen Ge-
schichte unserer Oberliga.
!
Vor 26 Jahren, 1955, ging mit dem Messestödte-
pokal der erste groBe, umfassende Europacup
über die Bühne. Leipzig zählte zu seinen Mit-
begründern und Teilnehmern. Was Wunder, daß
Leipzig und EC-FuBball zueinander gehören.
Enthaltsamkeit paßt
·da
nicht hinein, und doch
mußten sich die Messestädter seit der ,. UEFA-
Cup-Runde von 1fJ78/79 darin üben_ An den be-
rühmten .Gunners· von Arsenal London scheiterte
der 1. FC Lok mit 0 : 3 und 1 : 4. Am 6. Juni 1981
endete die Flaute: Der FDGB-Pokaltriumph
gegen den FCV machte Lok wieder EC lI-hoHöhig.
Endlich - das Aufatmen der Fans war won be-
freiender Natur. Uber die Saison mit dem guten
Ende tauschten Klubvorsitzender Peter GieBner,
Cheftrainer Horst Scherbaum, Oberligatrainer
Harro Miller und fuwo-Redakteur
·
GUNTER
SIMON ihre Ansichten aus.
fuwo-GESPRÄCHSRUNDE
Den richtigen Zug gerade noch so erwischt
• PETER GIESSNER
(Klubworsitzender)
39 Jahre. Verheiratet.
Ein Sohn. eine Tochter.
Beruf: Diplomsportleh.
rer. 2 B-.
1
Nach·
wuchs-.
11
·
Junioren·
länderspiele.
Absol·
vierte zwischen 1960
und 1975 insgesamt
313 Oberliga-Meister
·
schaftsspiele für den
SC lok. SCl und 1. Fe
lok. Seit März 1975
Klubvorsitzender.
So
konzentriert
wie hier Libero
·
Baum vollzog der
1_ FC Lok Leipzig
die
Wende
Im
Berliner
Pokal-
finale gegen den
FCV
Frankfurl/
Oder.
In
der
2.
Halbzeit
gab
es
für Pletsch
(rechts) und sei-
ne Mannschafts-
kameraden keine
Siegeschanee
mehr.
Foto: Fromm
Neues Ansehen oder Besdlelc1enheir -
am
6.
Juni
stand der
1.
FC
Lok
Im
DerU-
ner FDGB-Pokalendsplel am SeIleldewegT
Bon& Seberbaum (analytisch): Nlicr,
dem Spielverlauf, so wie er sich dar-
stellte, kaum.
.:
• HORST SCHERBAUM
(Cheftrainer)
55 Jahre. Verheiratet.
Eine Tochter. Beruf:
Diplomsportlehrer.
5
A-länderspiele
(zwi·
schen 1952 und 1958).
2 B-Einsötze (1954).
1966/67 DDR-Meister
mit dem FC Karl-Marx·
Stadt. Von 1969 bis
1971 Trainer bei Sach·
senring Zwickau. ab
1971 Cheftrainer beim
1. FC lok.
Harro MlIIer (überzeugt, nicht
Peter Gießner: In der Tat. Der selbstgefällig): Warum nicht. Unsere
6.
Platz in der Meisterschaft ent-
Antwort, unsere spielerische und
sprach allem anderen als unseren kämpferische Steigerung hätte nach
Zielvorstellungen. Ohne den
4: 1-
Endspieltriumph gegen den Fe Vor- dem
0
:
2
nicht anders aussehe.rl dür-
wärts !frankfurt hätten wir die Saison fen als nach dem
0 :
1.
Und was den
Gang der Dinge am stärksten beein-
80/81
gedanklich,
inhaltlich
ganz an-
flußte, war doch zunächst unsere
ders definieren müssen.
Leistung, unser Aufbäumen. unser
Harro Milier: über die Meister- Fight. Dadurch geriet doch Vorwärts
schaft in den Europapokal zu kom- von der Rolle.
men, das war unser erklärtes Ziel.
Da wir das nicht erreichten, konzen-
• Niellt aU.5Z1ldenken., wenn Lok eile
trierten wir uns schließlich mit aller
Pokal-Sonnenseite der
Z.
Halbzeit
auellin
der MelBterscbalt
sdndlg
vorz-ewtesen
Konsequenz auf den Pokal. In ihm
~?
schöpften wir unsere Potenzen besser
aus.
Pe&er Gleßner: Dann hätten wir
keinen Grund
zur
Unzufriedenheit
• Naell dem
3 : 1 In
Nordhausen nutzte
darüber, in der Meisterschaft nicht
Lok den clrelmallgen
(I)
BclmvoneU ge-
mi t vom gewesen zu sein. Darauf
gen Magdeburg
(2 : 1),
Rostock
(1 : 0)
und
Dresden
(2 : 0)
ebenso wie der FCV. Aber
liefen
'
nämlich unsere Vorstellungen
die ersten
fS
Endsple1mlnuten waren doell
hinaus.
wohl eber
für
eine Niederlage denn
für
einen Sieg gut?
'
• Welelle Potenzen lagen denn
In
den
Punktspielen bradl1
tl\'e grgebnts dem guten Spiel leider
nicht entsprach.
Hors' Scherbaum:
Leistungsstabill-
tät, individuell wie auf die Mann-
schaftsleistung bezogen, ist nun ein-
mal
das A
und O.
Der BFC
Dynamo
und Jena lösten dieses Problem am
besten.
Respekt vor den vielen guten
individuellen Leistungen
'der ·J
enaer
Nachwuchsspieler. als sie ihnen in
kriti.s chen Europapokal-5tationen ab-
verlangt wurde.
In
welcber
HinskIlt
hat
Lok
dazU-
gelentt!
Bano
Miller:
Unser Spiel ent-
spricht nach
wie
vor modernen Ge-
sichtspunkteri, ist angriffsorientiert,
torgefährlich. Wir sind insgesamt
härteverträglicher und zweikampf-
stärker
geworden.
Das
war ja nicht
immer so. Alle Reserven sind außer-
dem noch nicht ausgeschöpft.
Als
kIassIsdle
KoDtermannscbalt •••
• HARRO MILLER
(Mannschaftstrainer)
41 Jahre. Verheiratet.
Ein
Sohn.
Beruf:
Diplomsportlehrer. Ein
Nachwuchs-länderspiel.
Aktive Oberliga-lauf-
bahn u. a. bei Wismut
Trainertätigkeit
:
Aue.
FC Vorwärts Frankfurt
(Oder).
danach
ab
1. Juli 1979 verantwort·
licher Mannschaftstrai·
ner bei den Messe·
städtern.
Horst Scherbaum: Losglück ist Ge-
schichte. Richtig ist jedoch, daß wir
Im
Pokalfinale den klassischen Fall
vieler Punktspiele offerierten, näm-
lich erstaunliche Leistungsschwan-
kungen innerhalb von
90
Minuten.
Harro Mille,: In der
1.
Halbzeit
verhielten wir uns gegen den Armee-
klub viel zu inaktiv. Falsches, viel
zu unüberlegtes Reagieren in Zwei-
kämpfen schadete uns ungemein. Erst
als wir unsere athletisch-konditio-
nellen Vorzüge. in ein aggressives
Angriffsspiel einmünden ließen, stan-
den wir sofort über den Dingen.
Dann gab es auch keinen Zweifel
mehr am verdienten Sieg.
• WAre ein mögUcher, 0
:
2-Rl\ck,tand
auch verkraftet worden?
Horst Scherbaum: Warum sollten
wir etwas beschönigen, worüber wir
uns längst ausführlich verständigt
haben: Es mangelte> an konstanten
Leistungen, an dauerhafter StabilitäL
Barro Miller: .,.
verstehen
wir
uns
niCht
mehr. Wir befleißigen
uns
mehr eines schnellen Kombinations-
fußballs,
für
den wir die notwendi-
gen Voraussetzungen, technisch-
tak-
tisch und von den Individualitäten
her besitzen.
Harro Miller: Von den
26
Punkt-· •
Aber
reapert
die
lIIannsdlatt
auf
spielen stellten
uns
zwei Drittel zu-
Gecentore.
In
21
von
ZI
Punktspielen
war
frieden, der Rest nicht.
das
I.mmerllin der
Fall,
nJdlt
nodl
immer
lOellr
senslllelT
• Also Vorstellt
beim
Umgang mil der
FormuUerung. Lok flUId
AnsdlIuß
zu den
Spltzerunannsdlalten
der
Oberliga!
Peter Gleßner: So weit gehen wir
nicht. Anschluß ist für mich nicht
weiter existierende Distanz, sondern
Ebenbürtigkeit, unmittelbare Nähe.
.
Und die sehe ich noch nicht.
Harro Miller: Unser Problem be-
"'steht darin, daß wir spielerisch, nach
Peter Gleßner (skeptisch) : Alles meiner überzeugung, durchaus den
Anschluß haben, so manches nega-
graue Theorie. vielleicht
...
Horst Scherbaum:
Das
will ich
nicht in Abrede stellen. Aber die
Offensive, der stimulierende Torer-
folg ist
uns
lieber
als
steriles Sicher-
heitsdenken. übrigens: Wir machen
da
zwischen Heim- und Auswärts-
spielen keine Unterschiede in kon-
zeptioneller,
taktischer
Hinsicht.
Warum sollen wir auswärts klein-
laut werden, nur auf Sicherheit spie-
len? Wem soll das nützen
(Fortsetzung auf Seite 4)
fuwo
GESPRÄCHSRUNDE
Den richtigen Zug gerade noch so
• •
(Fortsetzung von Seite 3)
Harro Miller: Wir haben sechs
Spiele mit nur einem Tor Unter-
schied verloren. Natürlich mußten
wir da das eine oder
ander~
Gegen-
tor verhindern, auch mal todos über
die Runden und vor allem zu wich-
tigen Punkten kommen. Aber ...
Peter Gießner: .,. im Vordergrund
steht das Erzielen von 'roren, nicht
'das Verhindern. Das auch, aber es
ist sekundär.
heraus zu wenig Gefahr und Durch-
schlagskraft. Im Gegensatz zum An-
griff mit 26 Toren und der torge-
fährlichen Abwehr mit 13, entsprach
die Ausbeute von sechs Toren der
Mittelfeldreihe bei weitem nicht un-
seren Vorstellungen .. Eins für RtJth.
zwei für Altmann und drei für Lie-
bers, das war zu bescheiden.
Harro Miller: Spielerische Aus-
strahlung einerseits, mangelnde Tor-
gefährlichkeit andererseits, das
is~
der Widerspruch. An diese Stellf'
gehört jedoch ein Wort der Aner-
• Der Verletzungsausfall von Dleter
Kühn, dem TorJlger Nr. I, warf wahr-
kennung für Matthias Liebers. Er
schelnUch lange Schauen?
vollzog den größten Leistungssprung.
bis in die Nationalmannschaft hinein.
Horst Scherbaum: Selbstredend. Und was er zur Vorbereitung von
Schließlich war er im Vorjahr Tor- Toren beitrug, war ganz erheblich.
schützenkönig mit 21 Treffern. Das In dieser Hinsicht überragte er alle
waren 42 Prozent aller unserer Tore. anderen. Mit sieben Toren unter-'
In dieser Saison erzielte er in der strich auch Thomas Dennstedt seine
1.
Halbserie noch 10, in der 2. Halb- individuellen Fortschritte.
serie nicht einen Treffer mehr.
• Kategorisieren Sie doch
Peter Gleßner: Der Schatten ging
Lelstllngsnlveau der Spieler. e1runaJ das
so weit, daß sich bei einigen Spielern
der Gedanke einnistete, daß wir
Peter Gleßner: Wir verfügen über
ohne Kühn nicht mehr gewinnen einen qualifizierten Kreis. Was mich
könnten. Was für ein Trugschluß, so mit einem lachenden und einem
sehr "Zwecke" uns auch fehlte. Mit wej(lenden Auge Rückschau halten
seiner Kopfballstärke vor allem.
läßt, ist die nicht zu leugnende Tat-
sache, daß die Mehrzahl der Spieler
• Innerhalb der Saison vollzog sich ein
Tendenzweelu;el von drei
zu
zwei Stoß-
unter ihrem Niveau blieb. Das muß
stürmern. Wodurch wurde er ausgelöst?-
sich radikal ändern, wenn wir im
kommenden Spieljahr im EC 11 wie
Peter Gießner: Drei erstklassige in der Meisterschaft unsere Pläne
Stürmer zu besitzen, das wäre ein verwirklichen wollen.
Traum ...
Harro Miller: Liebers, Dennstedt,
Horst Scherbaum: In der
l.
Halb- Roth und Sekora bis zu seiner Ver-
serie setzten wir zumeist drei An- letzung waren am stabilsten. Auch
griffsspieler ein. Mit Kühn läßt sich Altmann schöpfte seine Potenzen aus.
ein Drei-Mann-Angriff realisieren, Schwankend gaben sich Großmann,
weil er durch geschicktes Zurück- Englisch, Kühn, Kinne, Moldt, Frit-
weichen Räume für die nachstoßen- sehe, Müller, Bornschein und Zötz-
den Mittelfeldspieler schafft.
sehe.
Harro Miller: Es stimmt, daß wir
Horst Scherbaum: Bei mehreren
uns in der 2. Halbserie auf zwei Spielern sind Aufwärtstendenzen
Stoßstürmer beschränkten. Erster sichtbar geworden. Aber der große
Grund: Wir verfügten mit Liebers, Durchbruch blieb aus. Ein Drittel der
Moldt, Roth und Altmann über vier aufgebotenen 23 Spieler kam nur
gute Mittelfeldspieler. Ein dritter sporadisch zum Einsatz, blieb bedeu-
Stürmer erreicht nicht die Qualität tungslos.
dieser vier. Deshalb die Umstellung.
Harro Miller: Nur zwei
Zweiter Grund: Nach dem Ausfall Einpcltscher vom Schlage redende
von Kühn, der ja nur sieben Spiele und Dennstedts waren bei allerBaums
Wert-
im Frühjahr absolvierte, setzten wir schätzung zu wenig.
auf Großmann und Englisch, die für
ihre Antrittsschnelligkeit viel Raum
Peter Gießner: Uns fehlten Füh-
benötigten. Da kam die 1-3-4-2-For- rungsspieler, das ist die Kalamität.
mation folgerichtig.
FÜr Bune vom Fe Rot-Weiß ErfUrt haben sich die
Räume
In c1er klug gestaffelten
Leipzicer Abwehr mit Zötzsche, Sekora und AltmlUlD (von links) geschlossen. Beob-
achter der Szene 1st Schledsrlchter Supp aus Melnlngen.
Foto: Thonfeld
Karl-Marx
~Stadt.
Trotz des Ausfalls
und der Nichtberücksichtigung meh-
rerer Spieler, um sie vor dem Pokal-
endspiel nicht einer dritten Verwar-
nung auszusetzen, waI'en wir noch
person eU gut genug besetzt, um ein
dex:.artiges Resultat unter allen Um-
ständen zu venneiden.
• Oftenslchtllch stellte Sie aber der nach-
dringende Nachwueb.s nleb.t
In
Jeder Hin-
sicht zufrleden?
Peter Gleßner: Was wir vermißten,
hängt mit der inneren Einstellung
der Anschlußkader zusammen. Ihr
Verhalten, ihre Orientierung, ihr auf
höhere Maßstäbe ausgerichtetes Den-
ken muß beharrlicher, konsequenter
werden.
Horst Scherbaum: Wir beeinflus-
sen das natürlich, aber ohne Selbst-
erziehung bleiben wir auf halbem
Wege stehen. Und daran liegt uns
nichts. Wir verfügen mit Stötzner,
Herrmann, Bornschein, Kröber über
gute Spieler im zweiten Glied, doch
die jungen Burschen müssen sich
mehr durchbeißen. härter gegen sich
selbst werden. Ihre Instabili tät ist
im wesentlichen auf ihre Inkonse-
quenz zurückzuführen.
Wann machte sieb. das bemerkbar?
• Welche Spieler besitzen das Profil für-
höhere Aufgaben,
In
Auswahlmann-
sehafien?
Harro MiIler: Liebers, Baum und
Dennstedt ohne jede Frage. Englisch
und Zötzsche sind neben zwei, drei
anderen gleichfalls ambitioniert.
• Was seb.elnt Ihnen neben den bereits
erwlhnten Dingen für 1981/82 noch wesent-
lich zu sein?
Harro Mlller: Als wir durch Ver-
letzung von Kreer, er fiel ja die
ganze Saison aus, Baum, Fritsche,
Sekora, Kühn in Zwang gerieten, die
Spielstärke der Mannschaft mit jun-
gen Leuten zu erhalten. Nicht einmal
stand mir die Wunschelf zur Verfü-
gung. Mit Baum, Altmann und Se-
kora boten wir schließlich drei Libe-
ros auf. Es liegt mir nicht, Leistungs-
schwankungen mit Verletzungsaus-
• Demnach leise Wehmut über die nicht
mehr aktiven Frenzel, Löwe, Gröbner?
fällen zu entschuldigen. Weil die
• Die Torgeflhrllchkelt der einzelnen
Reiben stellte sich sehr widersprüchlich
Spieler, denen unser Vertrauen ge-
dar. obwohl
~
von neIngesetzten Feld-
. Harro MlIIer: Durchaus nicht, wo- hörte, da beziehe ich die Nachwuchs-
~plelem
zu
Torschützenehren kamen?
bei wir sehr wohl wissen, wieviel leute mit ein, ihre Leistungsaufträge
willensstärker, ehrgeiziger wahr-
Pder
Gleßner:
Unzureicl,~n~
e sie uns bedeuteten. welchen Einfluß.
nehmen mußten.
Chancenverwertung. bis auf das sie ausübten, welche individuelle
Pokalendspjel, ist auch unser Pro- Klasse sie repräsentierten.
• Ein Beispiel'
blem.
Horst Scherbaum: Ohne sie war
r'
Horst Scherbaum: Wir entwickeln es schwerer, nach vorn zu kommen.
Horst Scherbaum: Die abschlie-
vornehmlich aus dem Mittelfeld Das zu verneine!}, wäre doch töricht. ßende 1: 6-Niederlage beim FC
C
Peter Gießner: Konsequenz, Be-
harrlichkeit, hohe Forderungen, zwei-
mal akzeptable
4'5
Minuten, denn mit
der
l.
Halbzeit des Pokalendspiels
wären wir im EC schon weg vom
Fenster gewesen.
Horst Scherbaum: Unsere Angriffs-
konzeption variabler zu machen, die
Abschlußhandlungen
zu
vervoli-
kommnen, aus Chancen auch die ver-
tretbare Anzahl an Toren zu erzielen.
Harro Mlller: Uns steht für die
kommende Saison ein Vielseitig ein-
setz bares Aufgebot von 19 Spielern
zur Verfügung. Damit ist jede Reihe
gut zu besetzen. Und die Zielvorstel-
lungen des Klubs ändern sich nicht
im geringsten: Die EC n-Chance
nutzen, bestmöglich, in der Meister-
schaft ganz vorn mitreden.
• Vielen Dank für den otrenen, kritischen
Ton, für die sachlleb.e Aunosphäre des
Gesprlchs.
Name, Vorname
Alter
29
Z8
Größe
1,80 m
1,79m
1,75 m
1,82 m
1,86 m
1,82 m
1,75m
I,Um
I,BOm
1,81 m
1,79 m
1,79m
1,75m
1,18m
1,81 m
1,52 m
1,7tm
1,7tm'
Gewicht
77,11
kg
75,0
kg
65,0 kg
81,5 kg
85,5 kg
79,0 kg
72,0 kg
83,5 kg
7t,8 kg
77,0 kg
7t,O kg
71,0 kg
70,5 kg
72,0 kg
76,0 kg
67,5
kg
59,0 kg
7o.s kg
f.2.
Altmann, Wolfgang
3.
t.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
1. Frltseb.e, Joac:b.lm
12.
13.
H.
15.
16.
17.
18.
Roth, Andreas
Dennstedt, Thomas
Großmann, Volker
Kinne, Hans-Jürgen
Kühn, Dleter
zötzseb.e. Uwe
Uebers, MaUhias
Sekora, Gunter
Müller, Rene
Moldt, Lutz
EngUseb., Peter
Stötzner, Siegfrled
Baum, F(ank
Bornschein, Andreas
Kreer, Ronald
Kröber, Hartmut
25
22
2?
25
Pokal-
spiele
5
5
5
5
4;
Pokal-
To?;'e
1
1
1
1
t
2
Auswahlspiele
A
N
H
Z7
Beruf
J
19
H
Mitglied seit
.,68
1971
197%
1969
1976
1970
.196t
197t
1968
1968
1970
1963
1965
1977
1978
1JI67
1971
1JI71
7
to
18
11
30
35
2t
20
22
30
22
Z8
5
t
t
t
t
t
2
,
28
U
1
19
30
25
24
21
21
18
7
15
to
21
35
3
10
21
2
1
1
1
1
1
b
1
13
6
13
U
Dachdecker
d
Baufacharbeiter
VVerkzeugmaeher
Kfz-Seb.losser
Maurer
Elektromonteur
Sportstudent
Elektromonteur
Elektromonteur
Fußbodenleger
Elektromonteur
Elektromonteur
Elektromonteur
Installateur
Elektromonteur
Fahrzeugschlosser
Elektromonteur
Sportstudent
[1]1
i!I~~7:!
OBERLIGA-AUFSTIEGSRUNDE
Jubel u. Buna-Elf:
Erst_alsganlobenl'
Alles ist entschieden, das OberlIgafeld für die
Saison
1981/82
Ist komplett: Nach Energie Cott-
bus schaffte es nun auch der. Sieger der Staffel C
Chemie Buna Scllkopau. Sowohl den Lausitzern.
die zum Schluß in Suhl noch einen deutlichen
Erfolg landeten, als auch den Buna-Spielern aus
dem Merseburgschen gelten unsere herzlichsten
Glückwünsche. Das entscheidende Spiel gegen
Schlffahrt/Hafen absolvierten die GrOnweißen
auf heimlsdlem Gelände mit vorbildlidler Moral.
Zweimal madlten sie den
·
Rftdlstand gegenüber
der eine Halbzeit lang
s~rk
spielenden Rostok-
ker Elf wett, um dann noch vor der Pause selbst
In Führung zu geben und sdllleßlIch den um-
jubelten Schlußpunkt zu setzen. Eine vom Ni-
veau her sicherlich nicht ganz befriedigende,
aber zumindest Interessante und spannende Auf-
stlegsrunde ging zu Ende.
Der Abscblußstand:
Energie Cottbus
Chemie Buna Schkopau
1.
FC Union Berlln
Schiffahrt/Hafen Rostock
Motor Suhl
8
8
8
8
8
5
4
3
3
-
2
2
2
1
3
1
2
3
4
5
15:7 12:4
16:12 10:6
17:11
8:8
15:18 7:9
9:24 3:13
mer In Routinier Nowotny
steckt, zeigt obige Spiel·
szene mit Spandoll. Freude
und Begeisterung schJlum-
ten über nacb Splelscbluß.
Bei
Obungslelter
Keller
(links) ebenso wie bei sei-
nen
ScbOulingen
Koß-
mann, der von Fans förm
-
lieh
verfolgt
wtrd,
sowie bei
Radscb, Demmer und Krosse
im Bild daneben.
.
Fotos
:
Thonfeld
zum
4
:
2 waren eins, die Tür zum
Oberhaus ward aufgestoßen. Das
Dröhnen einer Pauke, montiert. auf
einem Kinderwagen, verkündete
weithin: Hört her - wir ha'b en es
geschafft! Als die Lautsprecher nach
dem Abpfiff eingeschaltet wurden,
Von
Joachim Pfitzner
lag di.e Schallplatte längst auf dem
• Chemie Buna Scbkopau gegen
Tel'ler
:
"Hoch soll'n sie leben!" und
SdlUI./Hafen Rostock 4 : 2 (3 : 2)
"So
ein Tag, so wunderschön wie·
Cbemle (weiß-grUn)
:
Habekuß, Koß-
heute .
.
."
mann,
Demmer, Skowronek,
Rad~dl,
Ein Spaziergang in die höchste
Nowotny, Langer, Kopf, Kuhnt (ab 84
.
Klasse aber war auch das letzte
Krosse), Brandtner. Pretzsch (ab 67. Kose-
lewski) -
(Im
1-3-3-3)
;
Obungslelter:
Spiet nicht. Die Gäste wußten um
Keller
.
ihre Chance und ihre Devise: Nur
Scblflahrt/Hafen (blau)
:
Schröder, BrU-
ei.n Sieg zählt. So spielten sie. Ruhig,
sehaber. Sykora, Niehoff (ab 60
.
Käge-
bein). Th
.
Drewnlok, Balanctles. Albrecht
.
selbstsicher, mit langen Pässen auf
Spandolf.
.
MUller (ab 66. Grttzan), Pln-
die lauernden, schnellen Angreifer.
kOhs, Kehl -
(Im
1-3-3-4)
;
Obungs-
Schiffahrt spielte 45 Minuten lang
leiter: Rabenhorst.
sehenswerten Fußball und brachte
SchledsrlcbterkollekUv: Herrmann. Eß-
bach (belde Leipzig). Zschunke (Grelz)
;
die Buna-Elf sichUich in Verlegen-
Zuscbauer: 8000; Torfolge: 0
:
I Plnkoh.
heit. Zweimal waren die Rostocker
(11.), I : I Kuhnt (24.),
'1 :
2 Müller (29.).
2 : 2 Kopf (35.), 3: 2 Kllhnt (45.). 4: 2
schon in der Oberliga:· Nach Pin-
Koselewski (87.); Verwarnungen: Skow-
kohs' überlegt erzieltem 0:
1
(Dop-
ronek, MUller, Drewnlok. Plnkolls, Kehl.
pelpaß mit Müller) für
13
Minuten
Im "Hoppla, jetzt komm' ich"-Siil und nach Müllers Kopfball zum
1 :
2,
machten die
.
bei deR "Einwechsler" als Balandies einen Freistoß trat,
Günther Krosse und Günther Kose- für sechs Minuten. In jenen Phasen
lewski den Aufstieg perfekt. Vor- sah es in der Chemie-Abwehr nicht
arbeit und blitzschnelle Vollendung
·
allzu rosig aus. Da im Mittelfeld
Lohn der Moral:
0:
1, 1:
2
aufgeholt
beiderseits nicht zu eng gedeckt
wurde, waren die Voraussetzungen
für einen offenen Schlagabtausch je-
denfalls gegeben.
"Meine Mannschaft bewies eine
hohe Moral. Sie holte den Rückstand
jedesmal auf", freute sich übungs-
leiter Olaf Keller, der ergänzend die
erste Halbzeit beioerseits als "Tag
der offenen Türen" wertete, je(ioch
zu
bedenk~
ga'b, daß die entschei-
dende Partie das "erwartet schwere
Nervenspiel" war.
.
Eine den Ausgang mit beeinflus-
sende Szene war die des Strafstoßes.
Müller hatte den Buna-Torjäger
Kuhnt im 16-m-Raum gelegt. No-
wotny, der Routinier, scheiterte an
Tonnann Schröder, doch
·Brandtner
brachte das zu ihm prallende Leder
nochmal vor das Tor, wo es Kopf
per Kopf machte - 2 : 2! Wer weiß,
wenn der Ausgleich nicht
·
gelungen
wäre? Sekunden vor dem Halbzeit-
pfiff hatte Rostocks Hüter dann aber
eine Aktie an der erstmaligen Füh-
rung der Schkopauer. Im wahrlich
nicht gut ausschauenden Sprungduell
mit Ku'h nt zog er den kürzeren.
Fünf Treffer nach
45
Minuten.
den Treffer kurz vor dem Seiten-
wechsel waren alles andere als ein
Kraftakt, sondern das unerbittliche
Ausnutzen grober Abwehrfehler. So
führte die hohe Quote individueller
Fehler beim Gastgeber
zu
einem
Pausenstand, der das ohnehin nicht
mehr bedeutende Spiel in der zwei-"
ten Hälfte zu einer I'einen Pflicht-
aufgabe werden ließ. Die aber wurde
von den Gästen weit besser bestan-
den, weilr man sich der spielerischen
Mittel bedeutend sicherer- und auf
allen Positionen gleichmäßiger be-
"Mal
sehen, ob wir noch ein paar
Tore mehr sehen", meinte der zu-
schauende HFC- Verteidiger Dieter
Strozniak
Es
fiel nur noch das der
"Ein wechsler" , von dem eingangs
die Rede war, obwohl Rostock mi-
nutenlang, eine Schwächeperiöde
Bunas nutzend, das von Kapitän
Habekuß - der für mehr als 500
Spiele geehrt wurde - gut gehütete
Tor bedrohte. Aber Schiffahrt be;-
hielt seine Linie nicht bei. Und
nahm sich selbst durch unnötige
Dinge wie Reklamieren (typisch
Kehl, der einen Freistoß zugespro-
chen bekam, dennoch weitermeckerte
und prompt einen Gegen-Freistoß
provozierte) und zuviel "Fallen"
(Pinkohs, aber von Skowronek auch
nicht immer korrekt gestoppt) den
Spielfluß.
Das von Herrman einwandfrei ge-
leitete Spiel wurde härter, als sich
.
konditionelle Schwächen an diesem
Hochsomrriertag bemerkbar machten.
Doch zuletzt pegelte sich zwischen
dem Sieger und dem tapferen Ver-
lierer alles wieder ein. Die Oberli1.a
war Buna ohnehin nicht mehr zu
nehmen.
setzt war und die Sache wohl auch
p.l·nster
aufgefaßt hatte.
Nur ein Viertelstündchen, so lange
hatte man das Gefühl, den Gast-
gebern könnte doch noch ein acht-
barer Abschied aus dieser Runde ge-
lingen. Chancen in dieser Zeit wa-
ren durchaus vorhanden, und Bin.d-
seils Führungstor mit schönem 20-m-
Schuß ließ auch Hoffnungen keimen.
Aber diese Viertelstunde war noch
·nicht
ganz vergangen, als der Aus-
gleich alle guten Vorsätze vergessen
ließ.
HEINZ GüNTHER
Auch letzte Aufgabe
konzentriert gelöst
Motor Subl-Energie Cottbus 2 : 5
(1 :
4)
Motor (blau): K. MUller, Kersten, Bap-
tlstella, Beer, Senütz. Mosert, BIndseIl,
Boelssen,
R.
MÜller (ab 63.
J.
Schneider)
,
Semlneth (ab 63. Weiß), ScheU hase -
(Im
1-3-3-3);
Obungsleiter: Kurth.
Energie (rot)
:
Kahnt, Braun
,
Reiß
,
MUlIer, KuUte
,
Weller (ab 60. Drabow)
,
Balck (ab 70. Sander), Lempke, Well-
schmldt, Mudra,
~erau
(im
1-3-3-3);
Ubungslelter: Schulz.
Scbledsrlcbterkollektiv:
Demme
(Schloßvlppach),
Ortlepp,
H.
Prokop
(belde Erturt); Zuscbauer: I 000; Tor-
folge:
I:
0 BindseIl (14.),
I: I
Well-
schmldt (15.)
,
I
:
2 Kulke (37.), I: 3 Mu·-
dra (40.)
,
I: 4 Balck (41.), I: 5 Well-
schmldt (65.), 2
:
5 Boelssen (75.).
Aus dem Vorhaben der Cottbuser,
in Suhl nicht zu verlieren, ist sehr
vielmehr geworden
.
Dabei hatte man
ka um einmal das Gefühl, als würde
der Oberliga<Aufsteiger mit letzter
:
Kraft spielen. Selbst die entscheiden-
I
f'!,{
"
it
."11.
si
Zgłoś jeśli naruszono regulamin