Eisenbahn Journal 2006-06.pdf

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10/2005
6/2006
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B 7539 E ISSN 0720-051 X
Juni
6/2006
Top - Neuheiten und ihre Vorbilder:
Märklin - Schienenbus
0
Gützold - Baureihe 18
Deutsches Museum:
Neue Heimat für alte Loks
Firmengeschichte:
MAN
– der Diesellok-Pionier
Anlagenporträt:
DB - Epoche III mit Märklin
EDITORIAL
»Schbeibz mer net ins Gnack«
Was gibt es nicht alles an mehr oder
weniger skurrilen Umschreibungen für den
guten alten Schienenbus der Deutschen
Bundesbahn. Als da wären: das penetrante
Synonym
Nebenbahnretter,
der er nie war,
das beliebige
Roter Brummer,
das auch für
viele andere Fahrzeuge zutrifft, der pseudo-
schlaue „Fachbegriff“
Schom,
eine seltsam
anmutende Zusammenführung der Worte
Schienen und Omnibus, das auf den Her-
steller Bezug nehmende
Uerdinger,
obwohl
auch andere Firmen die Fahrzeuge bauten,
und das ans Jägerlatein erinnernde
Enten-
mörder,
wobei es keinerlei statistischen Er-
kenntnisse über solche Tötungsdelikte gibt,
sowie schließlich das viel zitierte
Ferkeltaxi,
wofür es ebenfalls am historischen Beleg
mangelt, dass ein Schwein jemals einen
Schienenbus als Transportmittel gerufen und
benutzt hat!
Überliefert ist allerdings in zahlreichen
Anekdoten, dass es im Schienenbus immer
etwas anders einherging als in allen anderen
Beförderungsfällen auf der Schiene. Ob zu
frühen Bundesbahn-Tagen in den 1950er
Jahren oder in den späten Jahren seiner bis in
moderne DB AG-Zeiten andauernden „Kar-
riere“ – im Schienenbus war eine Eisenbahn-
fahrt stets mehr authentisch und lebendiger
als beispielsweise in der vom eigentlichen
Fahrgeschehen abgeschotteten Atmosphäre
irgendeines Abteilwagens. Und daher auch
durchaus kommunikativer sowie mitunter
etwas archaisch und derb. Kurzum: Man war
mittendrin und voll dabei. Mit wechselndem
Blick aufs Führerpult und nach vorne auf
die Strecke.
Zwar liegen erste Schienenbusfahrten
– stolz auf dem Zusatzsitz neben dem Trieb-
fahrzeugführer sitzend – in meinem Fall nun
schon gute 40 Jahre zurück, die charakteristi-
schen Schaltvorgänge und das entsprechende
„Handwerk“ des Fahrers indes sind auch von
diesen frühen Erlebnissen her noch präsent.
Gab es jemals bessere Einblicke in die Tä-
tigkeit eines „Lokführers“ als ganz vorne im
Schienenbus?
Ein anderes Erlebnis, das auch die mensch-
liche Nähe zum Ausdruck bringt, die man
im Schienenbus beim Blick über die Fahrer-
schulter im Gegensatz zu sonstigen Bahn-
fahrten hatte, liegt erst rund zehn Jahre
zurück, als der 798er auf mehreren Strecken
kurz vor der endgültigen Ablösung stand. Zu-
sammen mit einem Verlagskollegen galt es
noch einmal, hinter dem Triebfahrzeugführer
das knatternde Zweimal-150-PS-Feeling zu
erleben. Kaum hatten wir Platz genommen,
drehte sich der „Meister“ ganz vertraut zu
uns um und meinte: „Packmers? – Aber
schbeibz mer bittschön net ins Gnack!“*
Belässt man diese Worte nun in ihrer bajuwa-
rischen Originalität, so scheint das eingangs
erwähnte Synonym „Ferkeltaxi“ doch nicht
so ganz abwegig ...
Am liebsten aber bezeichnen wir den 798
so schlicht, einfach und gut – wie das ganze
Fahrzeug an sich auch ist – als Schienenbus.
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser,
nochmal mitfahren möchten, steigen Sie bitte
ein auf Seite 10!
G
ERHARD
Z
IMMERMANN
T
ITELBILD
:
Die Top-Modellneu-
heiten des Monats
im Rampenlicht des
Fotografen: Märk-
lins Schienenbus und
Gützolds 18
0
. Aus-
führliche Vorbild-
porträts und Modell-
vorstellungen zum
798 ab Seite 10 und
zur Baureihe 18
0
ab Seite 44.
F
OTO
: T
OBIAS
P
ÜTZ
* „Übersetzung“ ins Hochdeutsche: „Brechen wir auf? – Aber spuckt
mir bitteschön nicht in den Nacken!“
Eisenbahn-Journal 6/2006
3
INHALT
Schienenbus VT 98
Auf der Beliebtheitsskala der
Eisenbahnfreunde steht der VT 98 ganz weit
oben. Nun hat ihn auch der Marktführer
unter den Modellbahnherstellern wieder ins
Programm genommen, diesmal als 798.
Vorbild und Modell
Seite 10 – 27
Baureihe 18
0
Nicht nur regional stand Sachsen zwischen
Preußen und der Donau-Monarchie. Auch
dampfloktechnisch neigte man zeitweise
der süddeutsch - österreichischen Bauweise
zu, zeitweise der preußischen. Das Ergebnis
waren die Baureihen 18
0
und 19
0
Erstere bewährt, Letztere immer umstritten.
Vorbild und Modell
Seite 44 – 52
Baureihe 71
0
Sie gehörten zu den Kleinsten unter den
Einheitsloks, wiesen aber einige Beson-
derheiten auf: Sie wurden von drei ver-
schiedenen Herstellern geliefert, mit einem
Blechrahmen gebaut und besaßen erstmals
einen Kesseldruck von 20 bar.
Dampflokporträt
ab Seite 32
DB, Epoche III, Märklin
Aus 40 Teilstücken besteht die H0-Modul-
anlage der Modellbahnfreunde Osterholz-
Scharmbeck. Auf eingleisiger Strecke wird
ein vorbildnaher Betrieb mit typischen Fahr-
zeugen der 50er und 60er Jahre abgewickelt
– mit Wechselstrom auf Märklin-Gleisen!
Anlagenporträt
ab Seite 58
„Tuning“ für den Karlsruher
Beim H0-Modell des Karlsruher
Stadtbahnwagens machte Roco seinerzeit
verschiedene vereinfachende Kompromisse,
durch die eine Großserienherstellung erst
möglich wurde. Mit einfachen Mitteln lässt
sich die Detaillierung jedoch steigern.
Basteltipp
ab Seite 78
4
Eisenbahn-Journal 6/2006
VORBILD UND MODELL
• Schienenbus VT 98
Der Uerdinger de Luxe
Luxus im Kleinen – das Märklin-H0-Modell
• Baureihe 18
0
Noch ein Grund, stolz zu sein
Wohl gelungen – das Gützold-H0-Modell
VORBILD
• Aktuell: Alte Loks ziehen um
Deutsches Museum „on tour“
• Erinnerungen: Die „Not-Hilfslok“
Als der „Görlitzer“ schlapp machte
• Dampflokporträt: Baureihe 71
0
Mit erhöhtem Druck
• Schweiz: Wengernalp-Bahn
Für die Zukunft gerüstet
• Firmengeschichte: MAN
Vom Diesellok-Pionier zur Bahn-Abstinenz (Teil 1)
MODELL
• Neuheiten des Monats
Elloks von Roco, DRG-Wagen von Piko u.v.m.
• Anlagenporträt: DB, Epoche III, Märklin
Vierzig Module nordwärts
• 8. Modellbau-Wettbewerb: Folge 19/Schmalspur
Grenzgänger
• Modellgalerie: Baureihe 05
Stolze Rösser
• Basteltipp: „Tuning“ für den Karlsruher
Spiegel, Rollo, Werbung
• Anlagengestaltung: Sägemühle mit Teich
Drunten beim Seemüller
F
OTOS
: K. K
OSCHINSKI
, ZBDR/S
AMMLUNG
G
ARN
, S
AMMLUNG
W
EISBROD
, EJ-HS, S. K
OCH
, C
HR
. K
UTTER
10
24
44
50
6
30
32
38
40
52
58
68
74
78
80
86
92
96
• Anlagengestaltung: Freiladegleis
Wo die Güter auf die Bahn kommen
• Basteln: Fahrzeuge patinieren
Blankes Blech
• Digital: Decoder – Märklin/Motorola geregelt
MM leistungsfähig
RUBRIKEN
• Editorial
• Bestellkarten zum Heraustrennen
• Bahn & Medien: Neue Bücher, DVD etc.
3
99
104
106
111
114
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118
Sägemühle mit Teich
Auf den meisten Anlagen gibt es Partien,
die nach einiger Zeit nicht mehr gefallen. So
auch auf unserer Redaktionsanlage „Kupfer-
berg“ (EJ 8/97 - 6/99). Das Sägewerk sollte
in Form des Faller-Bausatzes130229 ersetzt
werden, der natürlich verfeinert wurde.
Anlagengestaltung
ab Seite 80
• Mini-Markt
• Auktionen, Börsen, Märkte
• Fachhändler-Adressen
• Leserbriefe
• Sonderfahrten und Veranstaltungen
• Vorschau & Impressum
Eisenbahn-Journal 6/2006
5
AKTUELLES • MUSEUMSLOKS WECHSELN STANDORT
Deutsches
Museum
»on tour«
MUSEUMSLOKS WECHSELN STANDORT.
Als ein historisches
Ereignis bezeichneten die örtlichen Medien den Transport von fünf
für die „Lokwelt Freilassing“ bestimmten Lokomotiven des
Deutschen Museums. Nimmt man das Interesse der Bevölkerung
an dieser Überführung hierfür als Maßstab, ist diese Aussage
sicherlich nicht übertrieben • V
ON
H
ELMUT
S
CHEIBA
Der Überführungszug am 9. April auf der
Strecke nach Mühldorf. Hinter der 202 563
vom Dampflokwerk Meiningen als Zuglok
sind eingereiht: V 140 001, E 69 01, Lok 1 der
BTB, E 16 07, Mannschafts- und Gerätewagen
des Meininger Hilfszugs sowie als vorletztes
Fahrzeug vor einem am Zugschluss laufenden
Flachwagen die zum Schutz mit einer
Plastikplane verhüllte B IX.
F
OTO
: H
ELMUT
S
CHEIBA
In Freilassing angekommen, wurden
der Zugverband getrennt und die einzelnen
Museumsloks der interessierten
Bevölkerung präsentiert – hier E 16 07,
BTB-Lok 1, E 69 01 und V 140 001.
F
OTO
: F
ERDINAND V
. R
ÜDEN
6
Eisenbahn-Journal 6/2006
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